Siemens Energy: Gewinnwarnung und Sorgen in der Windenergie-Sparte
Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2021/2022 von Siemens Energy hat das Unternehmen einen deutlichen Rückgang bei den Neuaufträgen verzeichnet. Der Auftragseingang ist um mehr als ein Viertel auf 7,9 Milliarden Euro eingebrochen. Der Umsatz zeigt sich dagegen nur leicht niedriger und sinkt auf vergleichbarer Basis um 1,7 Prozent auf 6,58 Milliarden Euro. Unter dem Strich meldet Siemens Energy einen Quartalsverlust von 252 Millionen Euro nach 31 Millionen Euro Gewinn im Vorjahreszeitraum. Je Siemens Energy Aktie hat sich das Ergebnis um 0,25 Euro auf einen Verlust von 0,22 Euro verschlechtert. Der Free Cashflow vor Steuern sinkt um 784 Millionen Euro auf ein Minus von 351 Millionen Euro.
Vor allem die Windenergiesparte Siemens Gamesa Renewable Energy macht dem Unternehmen zunehmend große Sorgen. „Enttäuschend sind zum wiederholten Mal die Ergebnisse von SGRE, die Siemens Energy erheblich belasten. Die Situation bei SGRE hat sich seit der letzten Gewinnwarnung weiter verschärft. Als Mehrheitsaktionär stellen wir unsere Expertise zur Verfügung, um den Ursachen auf den Grund zu gehen und die Probleme zu bewältigen”, sagt Christian Bruch, CEO der Siemens Energy AG. „Gas and Power hat im abgelaufenen Quartal eine solide Leistung gezeigt. Das Segment erzielte ein gutes operatives Ergebnis und einen starken Auftragseingang, trotz erster Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland und einer zunehmenden Beeinträchtigung der Lieferkette”, so der Manager zu den anderen Aktivitäten.
Man erwarte nun nur noch Ergebnisse am unteren Ende der bisherigen Prognosespannen, so Siemens Energy am Mittwoch. Bisher stellte man für die Umsatzentwicklung -2 Prozent bis +3 Prozent in Aussicht, die Angepasste EBITA-Marge vor Sondereffekten sollte bei 2 Prozent bis 4 Prozent liegen. Das Umfeld werde zunehmend herausfordernd, so das Unternehmen. Hinzu komme eine steigende Unsicherheit im Hinblick auf die Fortdauer des Ukraine-Krieges und seiner wirtschaftlichen Belastungen sowie der COVID-19-Situation in China, so Siemens Energy.