Hensoldt-Aktie in Turbulenzen - Analyst sieht soliden Start ins Jahr
Die Hensoldt Aktie ist am Donnerstagvormittag in Turbulenzen geraten. Schon in den Tagen zuvor neigte die Rüstungs-Aktie zur Schwäche, nachdem ein Ausbruchsversuch an charttechnischen Hürden rund um 27 Euro fehlgeschlagen war. Heute rutscht Hensoldts Aktienkurs im XETRA-Handelsverlauf bis auf 23,80 Euro ab, hat sich mittlerweile aber etwas erholt und das Tagesminus auf 5,19 Prozent abgebaut. Der Aktienkurs notiert gegen Mittag bei 24,65 Euro.
Charttechnisch kann die Hensoldt Aktie damit an der Unterstützungszone bei 23,55/23,90 Euro wieder nach oben abdrehen. Zusammen mit der Widerstandszone unterhalb des Tageshochs vom Freitag bei 27,55 Euro stellt diese Zone eine trendentscheidende Marke für die Rüstungs-Aktie dar.
Analysten der US-Bank JP Morgan haben den Jahresstart 2022 von Hensoldt als solide bewertet. Man bestätigt das Kursziel für den Anteilschein des Rüstungselektronik-Konzerns mit 30 Euro und stuft die Hensoldt Aktie (WKN: HAG000, ISIN: DE000HAG0005, Chart, News) mit „Overweight“ ein.
Die Münchener haben das erste Quartal 2022 mit einem Umsatzanstieg von 209 Millionen Euro auf 286 Millionen Euro abgeschlossen. Den Auftragseingang beziffert die Gesellschaft mit 681 Millionen Euro gegenüber 546 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Auf bereinigter EBITDA-Basis ist der operative Quartalsgewinn zwar von 15 Millionen Euro auf 17 Millionen Euro gestiegen, die Marge damit aber von 7,2 Prozent auf 5,8 Prozent gefallen. Diese habe damit aber erwartungsgemäß nicht das Niveau des Vorjahresquartals erreicht, so Hensoldt am Donnerstag.
„Mit unserem Hightech-Portfolio sind wir der richtige Technologiepartner für die sicherheitstechnischen Herausforderungen der Zukunft. Das ist umso entscheidender, als dass sich Europa heute mit einer vollkommen neuen Sicherheitslage konfrontiert sieht. Der Krieg gegen die Ukraine ist nicht nur eine menschliche Tragödie, sondern hat innerhalb weniger Tage zu einer Zeitenwende in der europäischen und deutschen Sicherheitspolitik geführt“, so Thomas Müller, CEO der Hensoldt AG.
Die Prognose für 2022 bestätigen die Münchener. Man erwartet einen Umsatzanstieg um 15 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn auf EBITDA-Basis zwischen 285 Millionen Euro und 300 Millionen Euro. „Der Nettoverschuldungsgrad soll zudem weiter gesenkt werden“, kündigt Hensoldt an. Vom bereinigten Nettogewinn des Jahres 2022 sollen 20 Prozent als Dividende an die Aktionäre ausgezahlt werden.