Ekosem-Agrar: Jetzt sind die Gläubiger dran
Der Ukraine-Krieg hat Ekosem-Agrar in finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Die Kosten sind teils deutlich angestiegen. Saatgut, Dünger und Ersatzteile müssen häufig in Euro und Dollar bezahlt werden, zudem gibt es immer mehr Probleme bei der Lieferfähigkeit und bei der Logistik. Der Zahlungsverkehr zwischen Russland und Deutschland ist aufgrund der Sanktionen zudem nur noch eingeschränkt möglich.
All dies sorgt dafür, dass Ekosem-Agrar seine Anleihen restrukturieren muss. Entsprechend werden Anleihegläubigerversammlungen einberufen. Es geht dabei um eine bis 2022 laufende Anleihe über 78 Millionen Euro, die mit 8,5 Prozent verzinst ist, und um eine bis 2024 laufende Anleihe mit einem Volumen von 100 Millionen Euro. Diese ist jährlich mit 7,5 Prozent verzinst.
Ekosem-Agrar will vor allem, dass die Fälligkeiten der Anleihen um jeweils fünf Jahre verlängert werden. Die Zinsen sollen auf jährlich 2,5 Prozent verringert werden. Gemeinsamer Vertreter der bis 2022 laufenden Anleihe soll Christoph Chardon werden.
Die Gläubiger sollen über die Vorschläge der Gesellschaft am 9. Mai bzw. am 10. Mai abstimmen.
Die beiden Anleihen von Ekosem-Agrar notieren am Nachmittag bei 15,8 Prozent bzw. 16,7 Prozent.