Aktien: Deutz, EDF, Talanx, Tech-Aktien und Ölpreis im Fokus - Nord LB
Die dt. Großhandelspreise haben auch im Februar kräftig zugelegt. Nach Angaben von Destatis stiegen die Preise um 16,6% (Jan.: +16,2%) gegenüber dem Vorjahr. Im Monatsvergleich gab es einen Zuwachs von 1,7%. Hintergrund des deutlichen Anstiegs waren stark erhöhte Preise für Rohstoffe (vor allem Mineralölerzeugnisse, die um 43,6% teurer wurden) und Vorprodukte.
Die Schweizer Regierung hat ihre BIP-Prognose wegen des Ukraine-Kriegs gesenkt. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) rechnet jetzt mit einem Wirtschaftswachstum von nur noch 2,8%. Die Dezember-Prognose war noch von einer Steigerung von 3,0% ausgegangen. Für das Jahr 2023 prognostizieren die Experten unverändert ein BIP-Wachstum von 2,0%. "Die gestiegene Teuerung und der Ukraine-Konflikt bremsen die Erholung", erklärten die Experten. "Hingegen hat sich die epidemiologische Lage über Erwarten schnell entspannt“, hieß es weiter.
Ausblick
In den USA werden heute Angaben zum Empire State Manufacturing Survey (regionale Unternehmensbefragung aus New York) für März veröffentlicht. Wir rechnen mit einem ganz leichten Anstieg. Eine entsprechende Entwicklung würde helfen, diesen Stimmungsindikator oberhalb der Nulllinie zu stabilisieren, die bei dieser Zeitreihe als Wachstumsschwelle gilt. Zudem ist auf die beiden Preiskomponenten dieses Unternehmensvertrauens zu achten, welche Indikationen bezüglich der Preisüberwälzungsspielräume bei den befragten Firmen liefern können. Weiterhin werden noch Daten zur Entwicklung der US-Produzentenpreise gemeldet. Bei dieser Zeitreihe zur Messung der US-Inflation ist mit keinen Entspannungstendenzen zu rechnen.
Rentenmarkt
Die Kurse deutscher Staatsanleihen waren erneut auf Talfahrt. Damit konzentrierten sich die Anleger wieder verstärkt auf die Zinserhöhungserwartungen und weniger auf das vorangegangene Sicherheitsbedürfnis im Zusammenhang mit dem Krieg. Auch die Kurse der US-Treasuries fanden keinen Halt, so dass die Renditen weiter anzogen.
Aktienmarkt
Der deutsche Aktienmarkt hat einen freundlichen Wochenauftakt hingelegt und dabei von der Hoffnung auf Fortschritte in den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine profitiert. Für Finanztitel ging es mit Zinsphantasie deutlich aufwärts: Deutsche Bank sprangen um 7,98% nach oben, Commerzbank legten 6,24% zu. Aktien des Versicherers Talanx stiegen nach Vorlage der Geschäftszahlen 2021 und eines bekräftigten Ausblicks für das laufende Jahr um 4,28%. DAX +2,21%, MDAX +1,89%, TecDAX +1,57%. Die Wall Street konnte zum Wochenstart den positiven europäischen Vorgaben nicht folgen. Während der Dow nahezu unverändert schloss, ging es vor allem beim Technologieindex Nasdaq bergab. Hier belasteten Kursverluste von chin. Techwerten. Dow Jones +/-0,00%, S&P-500 -0,74%, Nasdaq-Comp. -2,04%.
Unternehmen
Deutz hat 2021 eine deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerung erzielt und will auch den Aktionären wieder eine Dividende zahlen. Die Erlöse stiegen um 24,8% auf 1,617 Mrd. EUR, der Auftragseingang legte um 52,2% auf 2,013 Mrd. EUR zu. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte 37,2 (-74,7) Mio. EUR, die EBIT-Marge lag bei 2,3%. Der Motorenhersteller erzielte einen Gewinn von 38,2 (-107,6) Mio. EUR. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs bleibt der Konzern vorsichtig und sieht seine Prognosen mit Vorbehalt. Deutz rechnet bislang mit einem Umsatzwachstum auf 1,70 bis 1,85 Mrd. EUR und einer bereinigten EBIT-Marge von 3,5 bis 5,5%.
Der frz. Energieversoger EDF rechnet 2022 wegen der Strompreisdeckelung in Frankreich und einer geringeren Atomstromproduktion mit einer stärkeren Ergebnisbelastung als zunächst prognostiziert. Die aus der Deckelung der Preise resultierende Belastung des EBITDA soll sich nun auf rund 10,2 (Januar-Prognose: 8,4) Mrd. EUR belaufen. Durch eine geringere Atomstromproduktion in Frankreich rechnet EDF nun zudem mit einer Schmälerung des EBITDA um rund 16 (bisher: 11) Mrd. EUR.
Devisen
Der Euro hat u.a. von der wieder positiveren Aktienmarktstimmung profitiert und freundlicher tendiert.
Rohstoffe
Die Ölpreise sind zum Wochenauftakt zurückgekommen. Neben den Hoffnungen auf eine Annäherung zwischen Russland und der Ukraine, belasteten v.a. weitere Corona-Ausbrüche in China.
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