Liebesgrüße aus Moskau - BÖAG Kolumne
… hieß der James Bond 007 Filmklassiker von 1963, an den Sie sich jetzt spontan erinnern werden, handelnd inmitten des Kalten Krieges und einer der besten aller 007-Verfilmungen. Die Liebesgrüße aus Moskau vom Montag dieser Woche hatten es in sich und mit Liebe wenig zu tun. Es war vielmehr eine Generalabrechnung des russischen Präsidenten mit dem Westen und ein Paukenschlag für die Märkte. Die „alternativen Fakten“ von Wladimir Putin in Sachen Ostukraine schickten die Aktienmärkte in Europa in kürzester Zeit auf Talfahrt, wobei den mit Abstand größten Verlust am Montag der Moskauer Leitindex RTS zu verzeichnen hatte. Er büßte 13,2 Prozent ein.
Damit summierten sich die Verluste an der Moskauer Börse seit dem Hoch vom Oktober 2021 auf immerhin rund 44 Prozent. Flaggschiffe wie Gazprom und Sberbank, deren ADRs auch bei uns gehandelt werden, verloren am Montag in der Spitze sogar 28 bzw. 25 Prozent. Deutlich glimpflicher lief es bei uns ab, DAX und EuroStoxx schlossen offiziell bei einem Minus von rund 3 Prozent, nachbörslich ging es allerdings auf breiter Front noch weiter abwärts.
Die US-Börsen hatten feiertagsbedingt nicht geöffnet. Nach anfänglichen Verlusten am Dienstag konnten zumindest an den westeuropäischen Börsen die Verluste größtenteils wieder aufgeholt werden. Die Situation bleibt jedoch sehr angespannt, weitere Hiobsbotschaften einschließlich Sanktionen des Westens und ihre Auswirkungen können jederzeit einen neuen Kursrutsch auslösen.
Martin Braun, Börse Hannover
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