Nur ein geringer Anteil der Immobilienwerte weltweit sind börsennotiert - Commerzbank
Alle europäischen Gewerbeimmobilien zusammen sind rund 8.100 Mrd. USD wert. Der Marktwert der entsprechenden börsengelisteten Immobiliengesellschaften ist mit 7% dagegen deutlich kleiner. Schweden bietet mit 35% die repräsentativste Möglichkeit, sich über die Börse am lokalen Immobilienmarkt zu beteiligen. In den USA, Japan und Deutschland (10%, roter Kreis) liegen die Quoten etwas höher als im europäischen Durchschnitt, bilden aber jeweils auch nur einen relativ kleinen Teil des Immobilienmarktes ab. Allerdings gilt für den Aktienmarkt das gleiche Prinzip, schließlich sind beispielsweise in der DAX-Familie auch nur ein Bruchteil der über 3 Mio. deutschen Unternehmen gelistet!
Aktien
MTU, Norma, Jahreszahlen
Ahold, Air Liquide, EDP, Heineken, Jahreszahlen
Cisco, Nvidia, Quartalszahlen
In der zuletzt recht wilden Achterbahnfahrt an den Aktienmärkten verbuchte der DAX (+2,0%) gestern wieder einen sehr positiven Tag. Noch am Freitag warnte die USA, dass an diesem Mittwoch der russische Einmarsch in die Ukraine starten könnte. Doch gestern gab das russische Verteidigungsministerium bekannt, dass erste russische Truppen nach Manövern wieder in die Kaserne zurückkehren. Und Russlands Präsident Putin betonte auf dem Treffen mit dem Bundeskanzler Scholz, dass Russland keinen Krieg in Europa wolle. Zudem profitierten Aktien von der Aussicht auf bald anstehende Lockerungen der Corona-Einschränkungen, und die Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzler Scholz steht heute im Blickpunkt. Der DAX-Tagesgewinner Delivery Hero (+15%) profitierte von Meldungen, dass der Konzernchef Östberg vergangene Woche in großem Umfang Aktien des Unternehmens gekauft hat. Auch Hellofresh (+6%) konnte einen Teil der jüngsten Verluste wettmachen. Mit Henkel (-0,6%) und Qiagen (-0,3%) lagen nur zwei DAX-Aktien in der Verlustzone. Im Euro Stoxx 50 (+2,0%) standen die Luxusgüterhersteller Hermes (+5%) und LVMH (+4%) auf den vorderen Plätzen der Performanceliste. TotalEnergies (-0,3%) verlor leicht im Fahrwasser des rückläufigen Ölpreises. Auch die US-Börsen profitierten von den positiven Signalen aus Russland. Der S&P 500 gewann 1,6%, während sich der Nasdaq 100 um 2,5% erholte. Die Intel-Aktie (+2%) profitierte von der Übernahme des israelischen Chip-Herstellers Tower Semiconductor, und US-Chipaktien hatten einen starken Tag. In Asien setzte sich die Erholung der Aktienmärkte fort. Der Nikkei legte 2,1% zu, während die Aktienindizes in China ein halbes Prozent im Plus notierten.
Anleihen
USA: Einzelhandelsumsätze (Januar), 14:30 Uhr
USA: Industrieproduktion (Januar), 15:15 Uhr
Leichte Entspannungssignale im Ukraine-Konflikt ließen die Marktteilnehmer gestern durchatmen. Nachdem das russische Verteidigungsministerium verkündete, Teile der Truppen wieder in die Kasernen zurückzuziehen und auch Präsident Putin seine Bereitschaft erklärte, „den Weg der Verhandlungen gehen zu wollen“, konnten sich die Bonitätsaufschläge von risikotragenden Rentensegmenten wieder einengen. Vergessen scheint die zum letzten Wochenende hin noch zu beobachtende Flucht in sichere Häfen. Auch die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen stiegen wieder deutlich auf +0,32% an. Bleibt zu hoffen, dass – um im Bild zu bleiben – dieser Weg auch weitergegangen wird. Aber auch makroseitig stand gestern einiges auf der Agenda: Wie das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW zeigte, hellten sich die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im Februar mit 54,3 Punkten (ggü. Vormonat 51,7) weiter auf. Allerdings erwartete der Konsens mit 55,0 Punkten eine noch freundlichere Entwicklung. Noch nicht in die Umfrage eingegangen sein dürfte, dass nun auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach den starken Anstieg der Neuinfektionszahlen für gebrochen ansieht und maßvolle Lockerungen für möglich erachtet. Auch in den USA hat sich die Stimmung in den Industrieunternehmen im Bundesstaat New York im Februar mit einem Anstieg um 3,8 Punkten auf 3,1 Zähler weniger als erwartet aufgehellt. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 12,0 Punkte gerechnet. Zudem standen gestern die Erzeugerpreise im Fokus. Im Januar legten die Preise auf Herstellerebene gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,7% zu und verharrten somit, nach 9,8% im Dezember, auf einem weiterhin hohen Niveau. Da diese die Verbraucherpreise beeinflussen, bleibt der Druck auf die US-Notenbank weiterhin hoch.
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