Delivery Hero: Absturz setzt sich fort - Kursziel sackt ab
Der Kursverfall bei Delivery Hero setzt sich fort. Nach den Zahlen und dem Ausblick auf das neue Jahr ist der Markt schockiert. Das Papier lag vor den jüngsten Meldungen bei rund 68 Euro, inzwischen kratzt es an den 40 Euro.
Vor allem der Ausblick auf das neue Jahr kommt bei Investoren nicht gut an. Delivery Hero rechnet mit einem Bruttohandelsvolumen von 44 Milliarden Euro bis 45 Milliarden Euro, der Konsens ging von 49 Milliarden Euro aus. Das EBITDA dürfte bei -800 Millionen Euro liegen, das Ergebnis wird vom spanischen Lieferdienst Glovo und den Expresslieferungen stark negativ beeinflusst. Die Markterwartung betrug -480 Millionen Euro.
Die Analysten der DZ Bank bestätigen die Halteempfehlung für die Aktien von Delivery Hero. Das Kursziel wird von 94,00 Euro auf 50,00 Euro reduziert.
Wenn Delivery Hero weitere Akquisitionen tätigt, könnten Kapitalerhöhungen zur Finanzierung genutzt werden. Das würde für einen weiteren Verwässerungseffekt sorgen. Kritisiert wird von den Analysten, dass Delivery Hero eine Reihe von Kennziffern, z.B. Bilanz, Cashflow oder Quartalsüberschuss, nicht genannt hat. Die Transparenz gilt aus Sicht der Experten als unzureichend.
Hingewiesen wird von den Analysten auch auf regulatorische Probleme. Das Arbeitsrecht für selbständige Fahrer könnte sich verschärfen.
Aus Sicht der Analysten sind die Risiken bei Delivery Hero nach den Kursverlusten inzwischen eingepreist. Wichtig ist nun, dass es bei dem Konzern einen Pfad hin zur Profitabilität gibt. Auch muss man Vertrauen wieder herstellen.
Die Aktien von Delivery Hero verlieren heute weitere 11,8 Prozent auf 40,98 Euro.