Aktienmarkt in Südkorea tendiert im Januar 2022 sehr schwach - Commerzbank
Der MSCI Korea-Index büßte im Januar 2022 rund 10,2 Prozent seines Wertes ein. Damit wies er sowohl gegenüber dem MSCI EM Index (-1,9%) als auch gegenüber dem MSCI Welt-Index (-5%) eine deutliche Underperformance aus. Der Markt litt unter anderem unter der Schwäche der globalen IT-Titel, die nach der starken langjährigen Hausse infolge der drohenden Zinswende der US-Notenbank unter Verkaufsdruck gerieten. Zudem drückt der Rückgang der konjunkturellen Dynamik in China weiter auf die Stimmung. Hinzu kommen fortgesetzte Lieferkettenprobleme in weiten Teilen der Welt, die zusammen mit steigenden Energiepreisen zu einer höheren Inflation führen. Auf Basis des für das Jahr 2022 geschätzten Wachstums der Firmengewinne von 1,8% (J/J) ergibt sich für Koreas Börse (KOSPI) ein KGV von 10,1. Die Korrektur beim KOSPI (vom Allzeithoch am 25. Juni 2021 bei 3.316 Punkten verlor der KOSPI in der Spitze fast 22% an Wert) hat mittlerweile wieder zu attraktiveren Bewertungen geführt. Da aber momentan die Schwäche vieler Technologiewerte noch belastet und die US-Zinswende für weiteren Kursdruck sorgen könnte, bestätigen wir zunächst noch unser Untergewichten-Votum für die Börse in Südkorea. Der Won verlor seit Jahresbeginn rd. 0,5% ggü. dem USD (per 8. Februar 2022). Das südkoreanische BIP-Wachstum dürfte 2022 etwas abflauen, da die Pandemie wahrscheinlich länger als bislang erwartet andauern dürfte (Stichwort: Omikron) und die Lieferkettenprobleme vielerorts weiterhin existieren. Da im März 2022 in Südkorea ein neuer Staats- und Regierungschef gewählt wird, agieren die Investoren derzeit recht vorsichtig.
Aktien
Credit Suisse, Linde, Totalenergies, Ergebnis 2021
Deutsche Börse, Legrand, Jahres-PK, Ergebnis 2021
Pernod Ricard, Ergebnis Q2
Siemens, ThyssenKrupp, Ergebnis Q1
Coca Cola, Pepsico, Ergebnis Q4
Unilever, Vestas, Zurich Ins., Jahreszahlen 2021
Die europäischen Aktienmärkte tendierten zur Wochenmitte fester. Die relevanten Leitindizes stiegen um bis zu 2,7% (Italien). Verantwortlich hierfür zeichneten neben sinkenden Renditen eine Reihe von guten Quartalszahlen. In diesem Umfeld gewann der Dax 1,6%. Damit hat er sich wieder deutlich von der Marke von 15.000 Punkten abgesetzt. Seit April 2021 hat er sie bereits einige Male erfolgreich verteidigt. Tagesgewinner im deutschen Leitindex waren die Aktien von Porsche und Volkswagen, die um 8,2% bzw. um 6,1% kletterten. Für Rückenwind sorgten hier wieder einmal IPO-Fantasien. Auch die Aktien von BMW (+3,8%) und Mercedes Benz (+4,4%) stiegen kräftig an. Nach dem jüngsten Ausverkauf erholten sich Halbleiteraktien wie Infineon (+5%) und ASML (+4%). Die Aktie von Adyen (+11,5%) profitierte von guten Quartalszahlen. Dasselbe galt auch für die Aktie von Heidelberger Druck (+14,2%). Die Aktie von Beiersdorf büßte dagegen als Tagesverlierer rund 1% ein. Die Aktie der Deutschen Bank legte nach anfänglichen Kursverlusten um 0,3% zu, obwohl Cerberus einen weiteren Verkauf von Anteilen an der Deutschen Bank bekanntgab. Auf europäischer Sektorenebene waren vor allem Autowerte gefragt, die im Schnitt um 4% stiegen. Die US-Börsen tendierten freundlicher. Der Dow Jones-Index gewann 0,9%. Am stärksten gefragt waren Werte aus den Bereichen Kommunikationsdienstleistungen (+2,5%), Immobilien (+2,4%) und IT (+2,3%). Nachbörslich kletterten die Kurse von Walt Disney und von Uber (Taxifirma) nach soliden Quartalszahlen nach oben. Die Börsen in Asien tendierten uneinheitlich. Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!
Anleihen
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
USA: Verbraucherpreise (Jan), 14:30 Uhr
Gestern tendierten die Rentenmärkte sehr freundlich. Eine Verschnaufpause nach den kräftigen Renditeanstiegen in den letzten Tagen war angebracht. Auslöser dafür waren unter anderem Aussagen von EZB-Ratsmitgliedern, die versuchten, die Zinsspekulationen am Markt zu dämpfen. Der französische Notenbankpräsident und EZB-Ratsmitglied Villeroy meinte am Dienstag, dass die Marktreaktionen im Nachgang der letzten EZB-Ratssitzung überzogen gewesen seien. Dabei habe EZB-Präsidentin Lagarde auf der Pressekonferenz vor allem graduelle Änderungen der EZB-Geldpolitik in Aussicht gestellt. Diese Betonung sei aber weitgehend ignoriert worden. Seit Montag geht auch der Ölpreis wieder deutlich zurück. Die Renditen von Bundesanleihen sanken gestern in allen Laufzeiten bis zu 6 Basispunkte. Die Spreads in der Euro-Peripherie gingen gestern ebenfalls zurück. In den letzten Tagen stieg der Renditespread 10-jähriger italienischer Staatsanleihen auf 160 Bp., also eine Zunahme um 30 Bp. seit Jahresbeginn. Gestern sank er um 7 Bp. Der Euro hielt sich dagegen auf dem erhöhten Niveau und legte auf fast 1,1450 US-Dollar zu. Der neue Bundesbankpräsident Joachim Nagel sagte gestern, dass sich der Anstieg der Verbraucherpreise in diesem Jahr kaum abschwächen werde. Sollte sich die Lage in den kommenden Wochen nicht ändern, will Nagel auf eine Reaktion der EZB dringen. Am Wochenende äußerte sich EZB-Ratsmitglied Knot ähnlich. Er sehe die erste Zinserhöhung bereits im vierten Quartal. In den USA steht heute die Meldung der Verbraucherpreise im Fokus. Es wird mit einem Anstieg der Inflationsrate im Januar von 7,0% auf 7,2% gerechnet. Auch die Kernrate dürfte weiter zulegen, wir erwarten dafür 6,0% nach 5,5%.
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