Aktien: Aurubis, Ceconomy, Ölpreis und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB
Die Stimmung im chinesischen Dienstleistungssektor hat sich im Januar eingetrübt. Der Caixin-Markit Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Service-Sektor fiel auf 51,4 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit fünf Monaten. Hintergrund waren vor allem strenge Restriktionen im Zusammenhang mit steigenden Corona-Fallzahlen. Im Dezember hatte das Stimmungsbarometer noch bei 53,1 Zählern gelegen.
Die Industrieproduktion in Deutschland hat sich im Dezember unerwartet schwächer entwickelt. Ausschlaggebend hierfür war vor allem der deutliche Rückgang der Bauproduktion (-7,3%). Größere Veränderungen gab es auch bei der Produktion von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (+12,1%) und im Maschinenbau (-3,7%). Das Barometer sank gegenüber dem Vormonat um 0,3%, gegenüber dem Vorjahr wurde -arbeitstäglich bereinigt- ein Minus von 4,1% verzeichnet. Im Gesamtjahr 2021 lag die Produktion um 3,0% höher als im Vorjahr, aber noch um 5,5% niedriger als im Vorkrisenjahr 2019.
Der Sentix-Konjunkturindex für Deutschland ist im Februar leicht auf 17,9 (Jan.: 17,0) Punkte gestiegen. Sowohl die Lage, als auch die Erwartungen, die auf den höchsten Wert seit Juli 2021 stiegen, wurden besser beurteilt. "Dabei könnte es wohl besser laufen, wenn auch in Deutschland die Corona-Bedingungen endlich gelockert würden, hieß es von Sentix-Geschäftsführer Hübner. Auch die entsprechenden Euro-Land Indizes zogen an.
Rentenmarkt
Das Abrutschen der Kurse am Markt für Bundesanleihen ging auch zum Wochenauftakt weiter. U.a. hatte der niederländische Notenbank-Chef Knot am Wochenende die Aussicht auf eine Straffung der Geldpolitik durch die EZB bestätigt. US-Staatsanleihen haben sich etwas erholt und damit auf die vorangegangenen deutlichen Abschläge reagiert.
Aktienmarkt
Nach zwei Tagen mit deutlich rückläufigen Notierungen haben sich die Kurse am dt. Aktienmarkt gefangen. Für den DAX ging es, unterstützt durch die Wall Street, sogar deutlicher bergauf. DAX +0,71%, MDAX +0,14%, TecDAX +0,19%. Die US-Börsen haben moderate Verluste verzeichnet. Anleger haben weiterhin die geplante geldpolitische Straffung im Blick. Dow Jones -0,03%, S&P 500 -0,37%, Nasdaq Comp. -0,58%.
Unternehmen
Aurubis ist gut in das Geschäftsjahr 2021/22 gestartet. In Q1 konnte das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) um 85% auf 152 Mio. EUR gesteigert werden. Das Konzernergebnis kletterte um 87% auf 118 Mio. EUR, die Umsätze lagen bei 4,406 (3,463) Mrd. EUR. Profitiert hat der Konzern dabei u.a. von den sehr guten Marktbedingungen sowohl bei der Schwefelsäure als auch auf den Märkten für die Industriemetalle Kupfer, Zinn, Nickel und Zink.
Die Elektronikhandels-Holding Ceconomy litt in Q1 des GJ 2021/22 unter erneuten Corona-Restriktionen und Lieferengpässen. Die Nachfrage sei insgesamt weniger stark gewesen als im Vorjahr, das von einer "Sonderkonjunktur" nach Beendigung pandemiebedingter Restriktionen profitiert habe, hieß es. Die Erlöse sanken auf 6,90 (7,46) Mrd. EUR, der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging auf 274 (346) Mio. EUR zurück. „Trotz der nach wie vor widrigen Gemengelage rechnen wir aus heutiger Sicht für das Gesamtjahr 2021/22 weiterhin mit einem leichten Anstieg des währungs- und portfoliobereinigten Umsatzes und einer sehr deutlichen Verbesserung des bereinigten operativen Ergebnisses,“ sagte Finanzvorstand Wieser.
Devisen
Nach leichten Anfangsverlusten hat sich der Euro wieder in Richtung des Vortageskurses bewegt. Die Gemeinschaftswährung profitiert aktuell von der Aussicht auf eine geldpolitische Straffung.
Öl
Mit fast 96 USD/b (Brent) im Spothandel wurde zuletzt ein neuer Höchststand seit 2014 markiert. Zwar wird die Einschätzung durch einen erheblichen Risikoaufschlag erschwert (Russlandkrise), der Abstand zwischen Spot- und Terminpreisen deutet trotzdem an, dass der Markt nur knapp mit Öl versorgt ist. Die Nachfrage scheint sich viel kräftiger zu entwickeln als gedacht. Vor allem der Straßenverkehr kommt weltweit aus der Pandemie zurück und die Lockerungen haben noch ein ganzes Stück zu gehen. Das Vorkrisenniveau von 100 Mio. Barrel-pro-Tag Ölverbrauch sollte mithin keine unüberwindbare Grenze sein. Mit weiterhin hohen Ölpreisen ist also zu rechnen.
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