Henkel enttäuscht beim Ausblick und will Teile des Geschäfts neu ordnen

Der Henkel-Konzern hat vorläufige Zahlen für 2021 und einen Ausblick auf das laufende Jahr vorgelegt und kündigt zudem Restrukturierungen und einen Aktienrückkauf an. Vorläufigen Zahlen zufolge hat das Unternehmen aus Düsseldorf den Umsatz organisch um 7,8 Prozent gesteigert, ausgewiesen wird ein Umsatz von 20,07 Milliarden Euro. Vor Zinsen und Steuern hat der DAX-notierte Konzern eine Gewinnspanne von 13,4 Prozent erzielt, je Henkel-Vorzugsaktie ist der Gewinn um 9,2 Prozent auf 4,56 Euro gestiegen.
Für 2022 erwartet die Gesellschaft organisch ein Umsatzplus zwischen 2 Prozent und 4 Prozent sowie eine Gewinnspanne vor Zinsen und Steuern zwischen 11,5 Prozent und 13,5 Prozent. Der Gewinn je Henkel-Vorzugsaktie soll sich in einer Spanne zwischen -15 Prozent und +5 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr verändern. Vor allem dieser Ausblick lässt den Aktienkurs des Unternehmens heute deutlich fallen.Trotz eines sehr herausfordernden Geschäftsumfelds mit beispiellosen Störungen der globalen Lieferketten, Rohstoffknappheit und erheblich steigenden Preisen haben wir eine insgesamt gute Entwicklung erreicht, mit deutlichem organischen Wachstum, getragen von allen Unternehmensbereichen. Dabei erzielten wir eine stabile Marge und einen sehr starken Anstieg beim Ergebnis je Vorzugsaktie.Henkel-CEO Carsten Knobel
Mittel bis langfristig peile man „ein nachhaltig verbessertes Wachstums- und Margenprofil mit 3 bis 4 Prozent organischem Umsatzwachstum und einer bereinigten EBIT-Marge im mittleren Zehn-Prozent-Bereich an”, so Henkel am Freitag.
Auf dem Weg dorthin wird restrukturiert. So will das Unternehmen die Sparten Laundry & Home Care und Beauty Care in neuen Unternehmensbereich Consumer Brands zusammen führen. Bis spätestens Anfang 2023 solle die neue Organisation etabliert sein, so Henkel. Die neue Plattform biete „ein breiteres Fundament, um unser Portfolio weiter zu optimieren und aktiv zu gestalten und auf ein höheres Wachstums- und Margenprofil zu bringen. Wir wollen zudem erhebliche Synergien und Effizienzgewinne erzielen, die wir zum Teil für gezielte Investitionen in unsere strategischen Prioritäten wie Innovation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung nutzen werden”, so Knobel.
Zudem will Henkel eigene Aktien im Volumen von bis zu einer Milliarde Euro zurückkaufen. Von dem Betrag sollen 800 Millionen Euro in den Rückkauf der DAX-notierten Vorzugsaktie fließen, weitere 200 Millionen Euro sind für Stammaktienkäufe vorgesehen. Der Rückkauf soll im Februar starten und spätestens Ende März des kommenden Jahres abgeschlossen werden.