Aktien: Apple, Deutsche Bank, Tesla, Sartorius und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB
![Die Deutsche Bank hat 2021 trotz eines schwachen Schlussquartals einen Milliardengewinn erzielt. Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.](https://www.4investors.de/bilder1200/medienpool/unternehmen/deutschebank/filiale-hamburg1-mb.jpg)
Einer Umfrage in den USA zufolge wird der weltweite Halbleitermangel mindestens bis in das 2. Halbjahr 2022 anhalten. Insbesondere Hersteller von Unterhaltungselektronik und die Autoindustrie werden davon negativ tangiert bleiben. Die Chipknappheit ist einer der Treiber der Preise zahlreicher Konsumgüter und trägt somit zum Anstieg der US-Inflation bei.
Auf den ersten Blick konnte das BIP-Wachstum der USA in Q4 2021 mit annualisierten 6,9% Q/Q positiv überraschen. Doch dieser Eindruck trügt, wenn man erstens den zweigeteilten Verlauf des Quartals und zweitens die Wachstumsbeiträge der einzelnen Sektoren betrachtet. Denn wie die Einzelhandelsumsätze korrekt anzeigten, fiel der Wachstumsbeitrag des privaten Konsums mit 2,25% mau aus. Der einzige nennenswerte Impuls kam über die Vorratsinvestitionen mit einem Wachstumsbeitrag um 4,9% (70% des BIP-Wachstums!). Genau das ist wenig nachhaltig, wenn nicht bald die Nachfrage anzieht. Insofern beruhen alle optimistischen Einschätzungen auf gute Tendenzen bei den Themen wie Omikron, Lieferkettenprobleme, Arbeitskräftemangel, Inflation, Zinspolitik, Geopolitik, …. Da muss viel passen!
Heute Vormittag um 10 Uhr wird das Statistische Bundesamt eine erste Schätzung zum deutschen BIP-Wachstum im IV. Quartal 2021 veröffentlichen. Coronabedingt dürfte das saisonbereinigte BIP im Vergleich zum Vorquartal geschrumpft sein, wir rechnen mit –0,6% Q/Q und damit einer etwas stärkeren Kontraktion als der Konsens. Details werden mit der ersten Schätzung heute zwar noch nicht veröffentlicht, die Statistiker dürften aber auf eine schwache Entwicklung des privaten Konsums hinweisen. Bereits Mitte Januar war für das Gesamtjahr 2021 ein BIP-Zuwachs von 2,7% gemeldet worden. Wegen der Omikronwelle wird sich die dt. Wirtschaftsleistung auch in Q1 gebremst entwickeln, allerdings ist ab dem Frühjahr wieder mit einer konjunkturellen Belebung zu rechnen. Das Aufschwungsszenario für 2022 bleibt somit intakt.
Rentenmarkt
Während deutsche Bundesanleihen gestern unter Druck gerieten, verspürten US-Staatsanleihen nach dem Kursrutsch am Vortag wieder etwas mehr Nachfrage.
Aktienmarkt
Wie erwartet, startete der deutsche Aktienmarkt leichter in den Handelstag. Die schwache Eröffnung wurde aber schnell zum Einstieg genutzt. Heißt das nun Entwarnung für die kommende Zeit? Wohl leider nein - generell dürften die Schwankungen auch zukünftig nicht so schnell von den Kurstafeln verschwinden. DAX +0,42%; MDAX +0,28%, TECDAX +0,02%. Das Motto der US-Börsen ist diese Woche die Achterbahnfahrt. Auch gestern ging es dort wieder holperig zu. Teilweise überraschend starke Unternehmenszahlen (z.B. Visa, Dow, Apple) konkurrieren mit noch offenen Fragen zur US-Geldpolitik. Dow Jones -0,02%; S&P 500 -0,54%; Nasdaq Comp. -1,40%.
Unternehmen
Tesla hat der Chip-Krise getrotzt und die Ertragskraft stark gesteigert. Das operative Ergebnis hat sich in Q4 auf 4,09 Mrd. USD belaufen. Das sei ein Anstieg um 121% verglichen mit dem Vorjahr. Analysten hatten nur mit 3,89 Mrd. USD gerechnet. Der Umsatz kletterte um 65% auf einen Rekord von 17,72 Mrd. USD.
Die Deutsche Bank hat 2021 trotz eines schwachen Schlussquartals einen Milliardengewinn erzielt. Die Bank profitierte von höheren Erträgen, die vor allem im Investmentbanking und im Asset Management stark zulegten, und einer geringeren Risikovorsorge. Die Bank verdiente 2021 nach Steuern 2,5 Mrd. EUR nach 624 Mio. im Vjz. Analysten rechneten mit 2 Mrd. EUR.
Beim Laborausrüster Sartorius brummt das Geschäft. Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen ein Ergebnisplus von fast 70% und erwartet nun bis 2025 eine höhere Rendite als bislang.
Apple zeigt sich immun gegen die weltweiten Lieferengpässe und wächst ungehemmt. Im Weihnachtsquartal legte der Umsatz um 11% auf bisher nie erreichte fast 124 Mrd. USD zu. Fast 60 % trug der Umsatzgarant iPhone dazu bei.
Devisen
Nach der Aussicht auf rasche Zinserhöhungen in den USA rauschte der EUR förmlich in den Keller. Unterstützung bei 1,12 USD? Fehlanzeige!
Öl
Die Ölpreise konnten ihre anfänglichen Verluste abschütten. Ein weiterhin knappes Angebot sorgte tagsüber für Unterstützung.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Deutsche Bank.