Der US-Wohnungsmarkt wächst weiter ordentlich - Commerzbank
Der US-Immobilienmarkt blieb auch im Dezember auf Wachstumskurs. So legten entgegen den Erwartungen eines Rückganges die Baubeginne gegenüber dem Vormonat weiter zu (+1,4% M/M auf 1,7 Mio. Einheiten annualisiert). Die Baugenehmigungen stiegen überraschend stark um 9,1% M/M (annualisiert 1,9 Mio. Einheiten). Auch hier hatten Analysten mit einem Rückgang gerechnet. Damit liegen die Zahlen so hoch wie zuletzt 2006 kurz vor dem Zusammenbruch der Immobilienblase in den USA. Allerdings kann von einer Überhitzung aktuell nicht gesprochen werden. So ist u.a. die US-Bevölkerung seit 2006 um über 30 Mio. Einwohner gewachsen.
Aktien
Alstom, Umsatz Q3
Netflix, Ergebnis Q4
Travelers Cos, Ergebnis Q4
Der sägezahnartige Kursverlauf an den europäischen Aktienmärkten, der sich seit Beginn des Jahres etabliert hat, setzt sich weiter fort. Nach dem schwachen Kursverlauf vom Vortag folgte somit zur Wochenmitte wieder einmal die Erholung. Insgesamt ist dabei allerdings ein leicht negativer Trend auszumachen, man entfernt sich sukzessive von den alten Höchstständen. Im Dax 40 standen insbesondere die sogenannten Corona-Profiteure Zalando (+3,4%), Delivery Hero und Hellofresh (jeweils +2,4%) an der Spitze der Kursliste. Spitzenreiter im MDax waren die Titel von Aurubis (+7,8%), nachdem der Kupferproduzent einen kräftigen Gewinnsprung im ersten Quartal ausgewiesen und einen optimistischeren Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr gegeben hatte. Bei den Branchen des EuroStoxx 600 gab es deutliche Performanceunterschiede. Während insbesondere der Handel (+2,9%) und Haushaltsgüter (+2,0%) deutlicher anzogen, verzeichneten Medien (-1,6%) und Banken (-1,3%) Verluste. Unter den Einzeltiteln im Auswahlindex des Euroraums stachen neben der Aktie des Zahlungsabwicklers Adyen (+4,5%) vor allem Werte des Luxusgütersegments (LVMH: +3,7%) positiv hervor. An der Wall Street eröffneten die Leitindizes vor allem dank positiv aufgenommener Quartalsdaten noch leicht stabilisiert, taten sich dann aber im weiteren Verlauf schwer damit, das positive Terrain zu halten. Vor allem im späten Handel stieg der Kursdruck deutlich an. Spitzenreiter im Dow Jones war die Aktie von Procter & Gamble (+3,4%). Der Konsumgüterriese hatte nicht nur die Erwartungen übertroffen, sondern erhöhte auch das Umsatzziel für das laufende Geschäftsjahr. Lediglich Nahrungsmittel (+0,7%) und Versorger (+0,5%) entzogen sich dem Abwärtstrend. Die asiatischen Börsen erholen sich heute Morgen hingegen in der Breite von den Vortagsverlusten.
Anleihen
Deutschland: Erzeugerpreise (Dez), 08:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
USA: Verkäufe gebrauchter Häuser (Dez), 16:00 Uhr
Gestern standen die Rentenmärkte erneut unter Druck. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen stieg erstmals seit Anfang Mai 2019 wieder in den positiven Bereich, fiel aber am führen Nachmittag wieder unter die 0%-Marke. Seit Jahresanfang legte die Bundrendite um rund 20 Bp. von -0,18% auf 0,02% zu: Deutlich stärker erhöhte sich die Rendite 10-jähriger US-Treasuries, die von 1,50% auf 1,90% sogar um 40 Bp. zunahm. Die Rendite 10-jähriger britischer Gilts erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 32 Bp. von 0,98% auf 1,30%. Angesichts der weltweit höheren Verbraucherpreisanstiege haben viele Notenbanken die Zinswende eingeläutet. In den USA und Großbritannien rechnen die Marktteilnehmer mit vier Zinserhöhungen in diesem Jahr. Die EZB hat ebenfalls umgeschwenkt. So gibt es immer mehr Wortmeldungen der sogenannten „Tauben“ unter den EZB-Ratsmitgliedern, die vor zu hoher Inflation warnen. Der Markt rechnet deshalb bereits für das 4. Quartal mit einer Zinserhöhung der EZB. Wir erwarten sie jedoch erst im 1. Quartal 2023. In Großbritannien wurden gestern die Verbraucherpreise für Dezember gemeldet, die mit +0,5% M/M bzw. +5,4% J/J erneut kräftiger als erwartet anstiegen. Die Kernrate (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise) legte von 4,6% J/J auf 4,8% J/J zu. Die im Vereinigten Königreich ebenfalls beobachteten Einzelhandelspreise nahmen sogar um 7,5% ggü. dem Vorjahr zu. Die Spekulation auf höhere Leitzinsen der BoE verstärkte sich gestern und die Renditen zogen dort stärker als im Euroraum an. Das britische Pfund wertete gestern zwischenzeitlich weiter auf. In den USA überraschten die Baudaten für Dezember positiv. Der US-Immobiliensektor scheint wieder an Dynamik zu gewinnen (siehe dazu „Im Blickpunkt“).