Realer Renditeanstieg: Risiko für den Goldpreis - Commerzbank
Die Wende in der US-Geldpolitik sorgte für einen deutlichen realen Renditeanstieg im USD, aber auch in anderen Währungen. Sowohl im USD als auch im EUR ist es aber noch ein weiter Weg, bis die realen Renditen wieder positiv sind. Daran dürften die Notenbanken zudem kein Interesse haben, denn deutlich negative Realzinsen sind für einen Schuldenabbau notwendig. Dies ist wohl ein Grund, warum der Goldpreis stabil ist. Zudem notierte der Goldpreis in den Monaten vor dem Realzinsanstieg mit einem Abschlag zum Realzinsniveau. Saisonale Käufe und Rückkäufe aufgrund der vorsichtigen Marktpositionierung sorgen nun für einen entsprechenden relativen Aufschlag.
Aktien
Citigroup, Zahlen Q4
J.P. Morgan, Zahlen Q4
Wells Fargo & Company, Zahlen Q4
Nach Kursverlusten zu Wochenbeginn und anschließenden Erholungstendenzen haben die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag wenig Bewegung gezeigt. Auch die US-Konjunkturdaten am Nachmittag erwiesen sich nicht als richtungsweisend. Die Erzeugerpreise stiegen im Dezember (+0,2% M/M ) weniger als erwartet, aber die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg unerwartet an. Neben der Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante und der Nervosität wegen des ersten Zinsschritts in den USA richtet sich nun das Augenmerk der Anleger auf die Berichtssaison für das vierte Quartal. Schlussendlich pendelte sich der Dax40 leicht über der 16.000-Marke (+0,1%) ein. Die Börse in Spanien (+0,5%) lag im Euroraum vorn, während Frankreich (-0,5%) das Schlusslicht bildete. Spitzenreiter im deutschen Leitindex waren Daimler und Continental (je +2,7%) sowie Zalando (+2,5%). Gesundheitstitel wie Sartorius Vz. (-5,8%), Qiagen (-3,9%) und Merck KGAA (-3,2%) verloren überdurchschnittlich. Im unveränderten EuroStoxx50 lag Stellantis (+3,5%) an der Spitze, während Adyen (-6%) hinten lag. Die tags zuvor stark gebeutelte Philips-Aktie konnte sich um 2,3% erholen. An der Wall Street gerieten US-Techwerte im Handelsverlauf erneut unter Druck. Der Dow Jones schloss um 0,5% leichter, der marktbreitere S&P500 um -1,4% und der technologielastige Nasdaq 100 sogar um -2,6%. Im Dow ragte Boeing mit +3% heraus, auch andere Airlines konnten Kursgewinne verzeichnen. Auf Sektorenebene (S&P 500) bewegten sich nur zyklischer Konsum und Versorger im Plus, ansonsten dominierten rote Vorzeichen. Healthcare war mit -1,2% das Schlusslicht. Auch die asiatischen Börsen verloren im Sog dieser Vorgaben auf breiter Front, der Nikkei 225 um -1,3%.
Anleihen
Deutschland: BIP-Wachstum 2021, 10:00 Uhr
USA: Einzelhandelsumsätze (Dez), 14:30 Uhr
USA: Industrieproduktion (Dez), 15:15 Uhr
USA: Verbrauchervertrauen Michigan (Jan), 16:00 Uhr
Gestern tendierten Staatsanleihen freundlich. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen ging um 4 Basispunkte auf minus 0,09% zurück. Die Meldung der US-Preisdaten brachte schon am Mittwoch eine Erleichterung unter den Marktteilnehmern. Der Anstieg der US-Inflationsrate im Dezember auf 7,0% fiel nicht höher als erwartet aus. Die Inflationsrate sollte damit in den USA ihren Höhepunkt erreicht haben, denn der Schub von den Energiepreisen dürfte zurückgehen und die preistreibenden Lieferengpässe werden tendenziell nachlassen. Die gestern gemeldeten US-Erzeugerpreise überraschten positiv. Die Inflationsrate auf Erzeugerpreisebene ging im Dezember von 9,8% J/J auf 9,7% J/J zurück und der monatliche Anstieg mit +0,2% M/M (nach 1,0% M/M im November) war der geringste in diesem Jahr. Fed-Notenbankerin Lael Brainard betonte gestern in ihrer Rede zur Nominierung zur Vizechefin der US-Notenbank, dass die zu hohe Inflationsrate wieder auf 2% zurückgeführt werden müsse. Das sei die dringlichste Aufgabe der US-Notenbank. Vom Markt werden mittlerweile vier Zinsanhebungen der Fed für dieses Jahr erwartet. Der Euro hat sich in den vergangenen beiden Tagen gut erholt; er stieg gestern auf 1,1475 US-Dollar. Immer mehr EZB-Rastmitglieder zeigen sich bemüht, die an den Finanzmärkten vorherrschende Inflationssorgen zu dämpfen. So betonte der französische Notenbankpräsident Villeroy de Galhau, dass die EZB alles tun werde, um die Teuerungsrate auf längere Sicht wieder im Einklang mit dem EZB-Ziel zu bringen. EZB-Vize de Guindos sagte, dass es vor allem auf die Entwicklung der Energiepreise ankomme. Heute steht die Meldung wichtiger US-Daten im Fokus.