Aktien: Aixtron, Infineon, Micron Technology, Nike, COVID-19 und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB
Die hohe Inflation und die teils umstrittenen Corona-Beschränkungen, insbesondere die 2G-Regel im Einzelhandel, vermiesen den Verbrauchern in Deutschland immer mehr die Laune. Wie die Marktforscher der GfK zu ihrer Umfrage unter 2000 Personen mitteilten, sank das Konsumklima-Barometer für Januar um 5 auf -6,8 Punkte und damit den zweiten Monat in Folge. Ökonomen hatten einen deutlich geringeren Rückgang erwartet. „Vor allem die 2G-Regel für weite Teile des Einzelhandels versetze dem Weihnachtsgeschäft einen schweren Schlag”, hieß es von den Forschern. „Auch die Aussichten für den Beginn des kommenden Jahres sind vor dem Hintergrund der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante gedämpft”, teilte die GfK weiter mit. Auch die Konjunkturaussichten der Verbraucher trübten sich zum Jahresende spürbar ein und damit zum dritten Mal in Folge. Die Einkommenserwartung sackte ebenfalls den dritten Monat hintereinander ab.
Die verschärften Corona-Beschränkungen bringen dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge die Erholung der deutschen Wirtschaft vorerst zum Erliegen. „Im Schlussquartal wird die heimische Wirtschaft wohl leicht schrumpfen”, hieß es vom DIW. Direkt betroffen seien vor allem die Dienstleister, wie das Gaststätten- und Hotelgewerbe und der stationäre Einzelhandel. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor sei die Omikron-Variante des Corona-Virus. Besser schätzen die Forscher dagegen die Aussichten für die Industrie ein. „Angesichts der üppigen Auftragslage wird der Industriemotor früher oder später anspringen und die Konjunktur merklich ankurbeln”.
Die Folgen der Konjunkturerholung im Frühjahr und Sommer machen sich bei den Steuereinnahmen von Bund und Ländern positiv bemerkbar. Sie legten auch im November im Vergleich zum Vorjahr spürbar auf 54,9 Mrd. EUR (+15,4%) zu. In den ersten elf Monaten summierten sich die Steuereinnahmen von Bund und Ländern auf 649 Mrd. EUR, was einem Plus von 10,2% gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Rentenmarkt
Nach den Kursgewinnen der Vortage haben die Notierungen deutscher Bundesanleihen am Dienstag nachgegeben. Offensichtlich wurden die Belastungsfaktoren (u.a. Ausbreitung von Omikron) an den Finanzmärkten weniger dramatisch gesehen. US-Staatsanleihen haben anfängliche Kursverluste ausgeweitet und schwächer geschlossen. Die festverzinslichen Papiere litten vor allem unter der wieder erhöhten Risikobereitschaft der Anleger, die sich verstärkt an den Aktienmärkten tummelten.
Aktienmarkt
Nach einem schwächeren Wochenauftakt haben die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Dienstag zugelegt. Ein positiver Bericht des US-Chipherstellers Micron Technology sorgte auch bei deutschen Halbleiterwerten für Aufwind: Infineon stiegen um 1,65%, für Aixtron ging es um 2,53% nach oben. DAX +1,36%, MDAX +0,98%, TecDAX +0,09%. Stärker als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen von Micron Technology (+10,54%) und Nike (+6,15%) haben den Anlegern an der Wall Street neue Zuversicht gegeben. Dow Jones +1,60%, S&P-500 +1,78%, Nasdaq-Comp. +2,40%. Nach den zum Teil deutlichen Kursausschlägen der Vortage ging es beim Nikkei-225 heute ruhig zu: 28.562 Pkt. (+0,16%).
Unternehmen
Vor allem ein florierendes Nordamerika-Geschäft sorgte bei Nike in Q2 für unerwartet gute Geschäftszahlen. Bei Erlösen von 11,36 Mrd. US-$ (+1%) stieg der Nettogewinn um 7% auf 1,34 Mrd. US- $. Nike hatte im September wegen der wochenlangen Schließung seiner Fabriken in Vietnam vor einem mauen Verlauf in Q2 gewarnt. Für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 (31.05.) geht der Sportartikelhersteller nach früheren Angaben von einem mittleren einstelligen Umsatzzuwachs aus.
Micron Technology profitierte auch in Q2 des lfd. Geschäftsjahres weiter vom Trend zum Homeoffice. Neben einer verstärkten Nachfrage konnte der Chip-Hersteller dabei auch die Preise erhöhen. Für Q2 erwartet der US-Konzern daher Erlöse in Höhe von 7,5 (bisherige Schätzung: 7,3) Mrd. US-$.
Devisen
Der Euro schloss bei ruhigem Handelsverlauf leichter.
Öl / Gold
Vor allem die verbesserte Stimmung an den Finanzmärkten sorgte bei den Ölnotierungen für eine freundliche Stimmung. Gold beendete den Handel etwas leichter und damit unter der Marke von 1.800 US-$.