Arbutus erhöht den Druck auf Moderna - kommt eine Patentklage wegen COVID-19 Impfstoff?
Modernas Aktienkurs steht am Freitag in der US-Vorbörse deutlich unter Druck. Mehrere Faktoren belasten. Zum einen ist weiter strittig, ob es wegen der Omikron-Variante des COVID-19 Erregers neue Impfstoffe braucht. Zum anderen hat Moderna heute Daten aus einer klinischen Phase-1-Studie mit einem mRNA-basierten Grippeimpfstoffkandidaten vorgelegt, bei denen selbst Moderna nur bei zwei der vier Erreger-Linien von robusten Immunantworten spricht. Phase 2 läuft, Phase 3 wird vorbereitet.
Belastung Nummer drei kommt nicht von Moderna selbst, sondern von derkanadischen Arbutus Biopharma. Mit dem Unternehmen streitet sich Moderna über Patentrechte in Zusammenhang mit speziellen Lipidformulierungen, die bei mRNA-Therapien zum Einsatz kommen - so wohl auch bei Modernas COVID-19 Impfstoff, der für milliardenschwere Umsätze gesorgt hat und sorgen wird. Ein US-Bundesgericht hat im Streit der beiden Unternehmen eine Entscheidung des US-Patent- und Markenamts im Berufungsverfahren bestätigt. Damit bleiben die Patente von Arbutus weiterhin gültig - wir berichteten.
Wie Arbutus heute meldet, hat man nun eine Zusatzvereinbarung zum bisherigen Lizenzabkommen mit Genevant Sciences abgeschlossen, Arbutus hält 16 Prozent der Anteile an der Genevant-Gruppe. In der Vereinbarung wird unter anderem geregelt, wie Arbutus an Zahlungen aus Klagen wegen Verletzung des an Genevant lizenzierten geistigen Eigentums von Arbutus durch Dritte partizipieren wird.
Experten erwarten nun, dass es zu einer Patentklage kommen könnte, falls keine außergerichtliche Einigung zwischen den Unternehmen erreicht werden kann.