Aktien: Vivendi, Volkswagen und Konjukturdaten im Fokus - Nord LB
Der Preisanstieg der chinesischen Industriebetriebe hat sich im November verlangsamt. Die Produzentenpreise stiegen um 12,9% (Okt.: +13,5%) zum Vorjahresmonat, wie das chinesische Statistikamt mitteilte. Die Fabrikpreise hatten sich seit Mai dieses Jahres aufgrund steigender Rohstoffkosten beschleunigt. Die Regierung in Peking ergriff daher in den letzten Monaten eine Reihe von Maßnahmen, um die Inflation im Zaum zu halten. Der Verbraucherpreisindex (VPI) stieg im Jahresvergleich um 2,3% und blieb damit sogar leicht unter den Erwartungen.
Weder Materialengpässe noch gestörte Lieferketten konnten die deutschen Exporte im Oktober bremsen. Diese sind zum Vormonat unerwartet stark um 4,1% gewachsen und damit so stark wie seit einem Jahr nicht mehr. Volkswirte hatten im Schnitt lediglich mit einem Plus von knapp unter 1% gerechnet. Die Importe legten bereits den dritten Monat in Folge zu. Auch hier war die Rate mit +5,0% überraschend hoch. Insgesamt verkauften die deutschen Unternehmen Waren im Wert von 121,3 Mrd. EUR ins Ausland, ein Plus im Jahresvergleich von 8,1%. Dabei wuchsen die Ausfuhren in die USA um 11,4% auf 11,0 Mrd. EUR, die nach China um 8,5% auf 9,4 Mrd. EUR und die Exporte in EU-Länder legten um 11,6% auf 66,7 Mrd. EUR zu.
Die Schweizer Regierung hat ihre Wachstumsprognose für das kommende Jahr gesenkt. Angesichts wieder verschärfter Corona-Maßnahmen und Lieferengpässen rechnet das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) nun 2022 lediglich mit einem Anstieg des BIP um 3,0% (bisher: 3,4%). Im Winterhalbjahr 2021/22 dürfte sich das Wachstum international und in der Schweiz deutlich abschwächen, erklärten die Seco-Ökonomen. Die erstmals veröffentlichte Prognose 2023 geht von einer Normalisierung der Lage und einem Wachstum von 2,0% aus. Im laufenden Jahr dürfte das BIP um 3,3% steigen und damit etwas stärker als im Juni mit 3,2% veranschlagt.
USA Arbeitsmarkt: Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in den USA weiter zurückgegangen und auf den niedrigsten Stand seit 1969 gefallen.
Rentenmarkt
Die Notierungen deutscher Bundesanleihen sind am Donnerstag gestiegen, nachdem sie am Vortag deutliche Verluste verkraften mussten. Auch US-Staatsanleihen legten zu. Die als sicher geltenden Anlagen waren gefragt, nachdem sich unter den Marktteilnehmern das Gefühl der Vorsicht durchsetzte.
Aktienmarkt
Nach der kräftigen Erholung zu Wochenbeginn und dem bereits schwächeren Vortag präsentierte sich der deutsche Aktienmarkt relativ ruhig. In einem eher lustlosen Handel ohne Impulse gaben DAX und MDAX leicht nach. DAX -0,30%, MDAX -0,31%, TecDAX +0,02%. Die US-Börsen legten nach drei Tagen mit Kursgewinnen eine Verschnaufpause ein. Marktteilnehmer sprachen von Gewinnmitnahmen. Dow Jones 0,00%, S&P-500 -0,71%, Nasdaq-Comp. -1,71%. Nikkei-225 aktuell schwächer bei 28.427,77 Punkten.
Unternehmen
Vivendi kommt mit seinen Übernahmeplänen für den Wettbewerber Lagardere voran. Der französische Medienkonzern werde in den kommenden Tagen von dem Investor Amber Capital deren 18-Prozent-Anteil zu 24,10 Euro je Aktie übernehmen, teilte Vivendi mit. Bis Februar 2022 werde der Konzern dann ein Übernahmeangebot für die restlichen Anteile zum gleichen Preis abgeben. Mit dem Amber-Anteil erhöht sich der Anteil von Vivendi an Lagardere auf 45,1%.
Nach wochenlangem Streit über den künftigen Kurs des Konzerns haben die Spitzenkräfte von Volkswagen Einigkeit gezeigt. VW-Chef Herbert Diess sagte nach der Aufsichtsratssitzung, er sehe sich durch den beschlossenen Vorstandsumbau gestärkt. Ein konstruktiver Dialog mit dem Betriebsrat werde intensiviert, sodass die Voraussetzung für eine sehr gute Zusammenarbeit gegeben sei.
Devisen
Der Euro geriet am Donnerstag unter Druck, nachdem sich der USD nach robusten US-Arbeitsmarktdaten stärker präsentierte.
Öl / Gold
Nach einem freundlichen Start sind die Ölpreise angesichts einer trüben Börsenstimmung im Handelsverlauf in die Verlustzone geraten. Die Langeweile beim Goldpreis hielt auch am Donnerstag an.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Volkswagen (VW) Vz..