Aktien: Volkswagen, Porsche, ABB, Stellantis und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB
Der chin. Außenhandel hat sich im November weiter erholt. So stiegen die Importe um 31,7% und lagen damit deutlich über den Erwartungen der Volkswirte. Die Exporte haben zwar etwas an Schwung verloren, wuchsen aber dennoch um 22%, was ebenfalls über den Prognosen lag. Chinas Exportwachstum wurde u.a. von einem stärkeren Yuan und höheren Kosten gebremst.
Positive Überraschung: Die deutsche Wirtschaft hat, trotz Materialengpässen, ihre Produktion im Oktober überraschend stark steigern können. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 2,8% mehr her als im Vormonat, was deutlich über den Erwartungen der Ökonomen lag. Im September war die Produktion noch um 0,5% gefallen. Verglichen mit dem Vor-Corona-Niveau liegt die Produktion aber immer noch um 6,5% niedriger. Die Industrie allein produzierte im Oktober 3,2% mehr, aber auch in der Baubranche (+1,2%) und bei der Energieerzeugung (+0,9%) ging es nach oben.
Die Wirtschaft in der Euro-Zone hat sich in Q3 auch nach endg. Zahlen deutlich verbessert. Mit einem BIP-Wachstum von 2,2% zum Vorquartal wurde die vorherige Schätzung bestätigt.
Im Dezember sind die ZEW-Konjunkturerwartungen der Finanzmarktexperten für Deutschland moderat auf 29,9 Saldenpunkte gesunken. Analysten hatten etwas schlechtere Zahlen prognostiziert. Die Beurteilung der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Situation fällt jedoch erheblich schlechter als im Vormonat aus. Die Lagekomponente sank von 12,5 auf nur noch -7,4 Saldenpunkte. Erstmals seit Juni notiert diese Zeitreihe im negativen Bereich. Die 4. Corona-Welle und neue Unsicherheiten durch Omikron sorgen für kräftigen konjunkturellen Gegenwind. Damit verzögert sich der konjunkturelle Aufholprozess im Winterhalbjahr erneut, das Vorkrisenniveau dürfte voraussichtlich erst Mitte 2022 erreicht werden.
Rentenmarkt
Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben angesichts recht erfreulicher Konjunkturdaten leicht nachgegeben. Der erhöhte Risikoappetit der Anleger hat die Kurse der USTreasuries ins Minus gedrückt.
Aktienmarkt
Eine offenbar anziehende Produktion im Automobilsektor und nachlassende Sorgen hinsichtlich der Corona-Variante Omikron haben die Indizes am deutschen Aktienmarkt deutlich klettern lassen. VW Vz. zogen 8,63% an, für Porsche ging es um 8,46% nach oben. Hier gab es Spekulationen, dass die Porsche SE Großaktionärsfamilien Porsche und Piech über einen Teilverkauf der Beteiligung an der VW AG nachdenken, damit sich im Gegenzug die Porsche SE an der Porsche AG beteiligen kann. DAX +2,82%, MDAX +2,48%, TecDAX +3,69%. Die Hoffnung, dass die neue Corona-Variante nicht so gefährlich wie befürchtet ist, hat die US-Börsen deutlich anziehen lassen. Besonders Technologiewerte waren gefragt. Dow Jones +1,40%, S&P-500 +2,07%, Nasdaq-Comp. +3,03%. Der Nikkei-225 gewann deutlich hinzu: 28.861 Pkt. (+1,42%).
Unternehmen
ABB erhöht sein mittelfristiges Umsatzziel etwas. Über den Konjunkturzyklus soll der Umsatz um jährlich 4 bis 7% (bisher: 3 bis 5%) steigen, teilte der Elektrotechnikkonzern mit. Das Plus setze sich zusammen aus einem organischen Wachstum von 3 bis 5% und einem akquisitionsgetriebenen Wachstum von 1 bis 2%. Auch die operative Marge soll ab 2023 höher sein als bislang prognostiziert: Hier werden nun mindestens 15% (bisher: obere Hälfte der Spanne von 13 bis 16%) erwartet. Im Geschäftsjahr 2020 kam ABB hier auf 11,1%. „Die Auftragssituation ist weiterhin robust und wir erwarten eine positive Marktdynamik im GJ 2022. Dennoch müssen wir weiterhin die Störungen in der Lieferkette bewältigen“, sagte CEO Rosengren.
Stellantis will bis Ende des Jahrzehnts 20 Mrd. EUR durch Software-gestützte Produkte und Abonnements verdienen. Bis 2030 werde der Konzern 34 Mio. vernetzte Fahrzeuge verkaufen, teilte der Autobauer mit. Aktuell seien 12 Mio. Fahrzeuge des StellantisKonzerns auf der Straße. Das Unternehmen will außerdem ab 2024 drei Technologieplattformen auf den Markt bringen, die sich auf künstliche Intelligenz spezialisieren sollen.
Devisen
Der Euro litt unter den rückläufigen ZEW-Daten für Deutschland.
Öl / Gold
Nachlassende Sorgen hinsichtlich der Gefährlichkeit der neuen Corona-Variante haben die Ölpreise angetrieben. Gold konnte sich leicht nach oben bewegen.