wallstreet:online: „Wir sind sehr gut unterwegs“
Dass man bei wallstreet:online (w:o) im Wachstumsmodus ist, sieht man an verschiedenen Faktoren. Im laufenden Jahr hat die Gruppe rund 100 Personen eingestellt. Damit arbeiten inzwischen etwa 200 Personen für die Berliner. Der Umzug in ein neues, größeres Büro steht an.
Und beim Umsatz entwickelt sich die Gesellschaft auch stetig nach oben. Lag dieser 2019 noch bei 12,3 Millionen Euro, so ging es 2020 auf 28,2 Millionen Euro nach oben. Für 2021 peilt w:o einen Umsatz von 45 Millionen Euro bis 50 Millionen Euro an, so Finanzvorstand Roland Nicklaus auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK). Mit etwas Glück kann das obere Ende der Spanne auch leicht übertroffen werden.
Noch sind die Portale der Gruppe der große Umsatzbringer, in den kommenden Jahren soll aber der Smartbroker, der zur w:o Tochter wallstreet:online capital gehört, der wichtigste Umsatztreiber sein. Die w:o capital soll, wenn alles gut läuft, im ersten Quartal 2022 von der BaFin eine erweiterte Lizenz bekommen und so zum Wertpapierinstitut aufsteigen. Damit könnte man die Depotverwaltung des Smartbrokers, die aktuell noch von DAB BNP Paribas geführt wird, künftig unter die eigenen Fittiche nehmen. Dies hat Nicklaus auch schon auf dem Eigenkapitalforum der Deutschen Börse vor zwei Wochen gesagt.
Smartbroker-Ziel von 420.000 Kunden im Jahr 2024
Hatte der Smartbroker zum 30. Juni 142.000 Kunden, so will w:o diese Zahl bis 2024 auf 420.000 Kunden steigern. Die Prognose erscheint konservativ, wenn man die jüngsten Wachstumsraten sieht. Nicklaus ist aber auf der MKK eher zurückhaltend und sieht sein Unternehmen „sehr gut on track, um diese Version einzuhalten“.
Bei den Assets under Management (AuM) rechnet der CFO damit, bis Anfang 2022 die Marke von 10 Milliarden Euro zu durchstoßen. Dabei berechnet er neben dem Smartbroker aber auch die weiteren Aktivitäten von w:o capital mit ein. Dies betrifft somit auch beispielsweise die Fondsaktivitäten der Gruppe (fondsdiscount.de). Wie lange diese Mehrmarken-Strategie bei w:o capital noch Bestand hat, ist unklar. Nicklaus denkt darüber nach, sie aufzugeben. Man müsse sehen, ob man mehrere Schaufenster haben will oder ob man alles in einem Schaufenster zusammenziehen will, so der Vorstand auf der MKK.
So manch ein Investor ist mit dem Kursverlauf bei w:o zuletzt nicht ganz glücklich gewesen. Seit dem Sommer steht der Kurs unter Druck. Nicklaus glaubt jedoch, dass das schnelle Wachstum vom Markt bisher nicht vollumfänglich abgebildet worden ist. Dies brauche offenbar noch etwas Zeit. Sein Fazit ist eindeutig: „Wir sind sehr gut unterwegs.“
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Smartbroker Holding AG.