Aus eins mach zwei und mehr - Börse München
Nach dem Schwarzen Freitag am Schnäppchentag Black Friday hat sich der DAX auf niedrigerem Niveau konsolidiert – aber wer weiß schon so genau, wohin die Reise führt? Die Headlines konzentrierten sich jedenfalls auf Corona und die Omnikron-Variante sowie mögliche Maßnahmen der Politik: „Scholz will Impfpflicht“ (Handelsblatt), oder „Bund und Länder planen schärfere Corona-Maßnahmen“ (Die Welt) oder „umfangreiches Paket gegen Corona“ (Süddeutsche Zeitung). Am besten brachte das Hin und Her zwischen Noch-Nicht- und Nicht-Mehr-Regierung die Abendzeitung auf den Punkt, denn sie schrieb in großen Lettern auf dem Titel: „Bomben-Chaos!“ Gemeint war jedoch die Fliegerbombe, die in der Nähe der vielbefahrenen Donnersberger-Brücke in die Luft geflogen war und den Bahnverkehr rund um München für einige Zeit lahmlegte. Ein weiteres wichtiges Thema: „Inflation im Euroraum steigt im November auf 4,9 Prozent“, so die Frankfurter Allgemeine Zeitung, oder, etwas dramatischer: „Inflation in der Eurozone springt mit 4,9 Prozent auf Rekordwert“, boerse-online.
Besser oder Beste
„Kleiner, besser, schneller“ lasen wir auf dem Titelblatt von Börse Online und waren uns ziemlich sicher, dass es sich nicht um eine Einschätzung zur neuen Regierung handeln könne. „Wenn Großkonzerne zerlegt werden, sind hohe Gewinne drin“, hieß es weiter und: „Acht Aktien, mit denen Sie jetzt vom Trend der Aufspaltungen profitieren“ – das mit den acht Unternehmen hatten wir ja bereits. Das könnte fast schon Siemens allein bespielen, so unsere erste Reaktion, aber der Redaktion geht es um Unternehmen, die die Trennung erst noch vor sich haben. 1 – 1 = 2 + x lautet dazu wohl die Zauberformel? Focus Money kontert schlicht mit „Unsere Besten“ und präzisiert: „25 Aktien, an die wir glauben und in die wir unser eigenes Geld investieren“! Tatsächlich stellen die Redakteurinnen und Redakteure im Blatt ihre jeweils favorisierte Aktie vor, man darf gespannt sein! Regelmäßig liegt der Börsen-Zeitung das „Anlagemagazin“ rendite bei. Die Dezember-Ausgabe befasst sich mit dem neuen Börsenjahr 2022: „Wie Corona und Teuerung die Aussichten für verschiedene Assetklassen beeinflussen“. Ja, wie? „Aktien sind attraktiv“ heißt es lapidar in der zugehörigen Titelstory.
Mangel
An allen Enden und Ecken fehlt es an Fachkräften, von der Intensivpflege bis zum Koch, Kellner oder Handwerker. Ein Trend, den die Pandemie noch verstärkt hat. Was nützen schon Intensivbetten ohne Betreuer? Das ist nicht nur bei uns so, sondern auch in den USA. Und da hat es einen Berufsstand besonders getroffen: Es gibt zu wenig Weihnachtsmänner! Ein absoluter Notstand, „Wanted Santa“ berichtet die Süddeutsche Zeitung auf der Titelseite. Das Problem: Die geeigneten Probanden sind älter und haben Bart und Bauch – nachvollziehbar gehören sie so zur Risikogruppe und müssen sich vor Corona besonders in Acht nehmen. Der Vorteil für jene, die trotzdem von morgens bis abends Hohoho rufen – die Stundenlöhne sind mehr als deutlich gestiegen. Ob das eine Reise in die Staaten lohnt, den Bart könnte man sich ja wachsen lassen, wann werden schon mal stattliche alte Männer gesucht?
Teddy
Wie das ja oft der Fall ist, wir werden sie erst vermissen, wenn sie weg ist: Angela Merkel, immerhin 16 Jahre unsere Kanzlerin (ob wir sie jetzt gewählt haben oder nicht). Wer sie zu sehr vermisst, dem gibt Börse Online auf der letzten Seite einen wichtigen Tipp: Ein Teddybär im rot-schwarzen Hosenanzug, der die Tatzen (oder sagt man Pranken?) zur Raute geformt hat und eine Perlenkette in Schwarz-Rot-Gold trägt. Was ihn aber erst der Kanzlerin a.D. ähnlich erscheinen lässt, ist seine Frisur per Perücke! Wir erfahren außerdem, dass er (der Teddy) handgestopft und in limitierter Auflage nicht ganz günstig ist! Der Hersteller, eine Manufaktur aus Coburg, hat bereits mehrere Prominente in Form von Teddys nachempfunden. Die verwendete Merkel-Perücke dürfte sich noch ausgezeichnet für einen Boris-Johnson- und einen Donald-Trump-Bären eignen!
Autor der Presseschau: Ulrich Kirstein, Bayerische Börse AG