Aktien: Continental, Knorr-Bremse, Faurecia, Gazprom und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB
Nach einer 1. Schätzung ist die Inflationsrate in Deutschland im November unerwartet stark auf 5,2% ggü. dem Vorjahr geklettert. Damit stieg die Teuerung auf den höchsten Stand seit Juni 1992. Im Oktober hatten sich Waren und Dienstleistungen um 4,5% verteuert, im September um 4,1%. Wie schon in den Vormonaten war es vor allem die Energie, die die Inflation trieb.
Materialmangel I: Die deutschen Industrieunternehmen klagen wieder vermehrt über Materialengpässe. 74,4% der Firmen -und damit 4% mehr als im Oktober- sahen im November Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen, teilte das Ifo-Institut mit. „Die erhoffte Entspannung ist ausgeblieben. Ein Ende der Flaschenhals-Rezession in der Industrie ist nicht in Sicht”, hieß es.
Materialmangel II: Der Export dt. Fahrzeuge ist in Q3 wegen Lieferengpässen (v.a. Chipmangel) eingebrochen. Von Juli bis September wurden Pkw im Wert von 23,1 Mrd. EUR ausgeführt, was 17,2% unter dem Wert des Vorjahres lag. Die Importe fielen sogar um 29,8% auf 11,2 Mrd. EUR. Der Rückgang ist auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren zurückzuführen, während reine Elektrofahrzeuge starke Zuwächse verzeichnen konnten: In Q3 wurden 69.800 (+26,9%) reine Elektrofahrzeuge exportiert.
In der Euro-Zone hat sich die Wirtschaftsstimmung im November erwartungsgemäß eingetrübt. Belastende Faktoren waren dabei die anhaltenden Lieferprobleme, die steigenden Corona-Neuinfektionen und die hohe Teuerungsrate. Das Barometer fiel um 1,1 auf 117,5 Punkte. Besonders kräftig bergab ging es in den Niederlanden (-2,1) und in Deutschland (-1,7). Gegen den Trend verbesserte sich die Stimmung besonders stark in Frankreich (plus 2,9).
Rentenmarkt
Nach den deutlichen Kursgewinnen vom vergangenen Freitag haben die Kurse der deutschen Staatsanleihen zum Wochenstart etwas nachgegeben. Die Beruhigung an den Aktienmärkten hat bei den US-Treasuries für leichte Verluste gesorgt.
Aktienmarkt
Nach dem Ausverkauf vom vergangenen Freitag haben sich die Indizes am deutschen Aktienmarkt etwas erholt. Dabei konnten die anfänglich höheren Gewinne aber nur zum Teil gehalten werden. RWE stand mit einem Plus von 2,67% an der DAX-Spitze, Conti trug mit einem Minus von 4,22% die rote Laterne. Hintergrund für das schwache Abschneiden des Autozulieferers war eine Verkaufsempfehlung eines Analystenteams. DAX +0,16%, MDAX +0,60%, TecDAX +0,55%. Nach den zuletzt deutlichen Verlusten zeigten die Indizes an der Wall Street eine Teilerholung. Positive Daten aus dem Immobiliensektor und nachlassende Sorgen im Hinblick auf die OmikronVariante des Corona-Virus hoben die Stimmung. Dow Jones +0,68%, S&P-500 +1,32%, Nasdaq-Comp. +1,88%. Nikkei-225 schwach bei 27.822 Punkten (-1,63%).
Unternehmen
Knorr Bremse erwartet in den kommenden Jahren weiteres Wachstum. Bis 2025 rechnet der Schienen- und Lkw-Zulieferer mit einem jährlichen Umsatzplus von 5,5 bis 6,5%. Die Erlöse sollen auf 8,1 bis 8,6 Mrd. EUR steigen. Dabei soll die operative Gewinnmarge (EBIT) zwischen 14 und 16% liegen. Im laufenden Jahr erwartet Knorr Bremse einen Umsatz von 6,6 - 6,8 Mrd. EUR und eine Gewinnmarge von 13 - 13,5%. Das Nutzfahrzeug-Geschäft wird aktuell durch die Halbleiterknappheit gebremst.
Die durch den Chip-Mangel bedingt gedrosselte Fahrzeugproduktion und höhere Kosten lassen den französischen Autozulieferer Faurecia vorsichtiger für das Gesamtjahr werden. Das Unternehmen rechnet nun für 2021 mit einem Umsatz zwischen 15 und 15,5 (bisher: 15,5) Mrd. EUR und einer operativen Gewinnmarge von 5,5% (bisher: 6 – 6,2%).
Der russische Gaskonzern Gazprom hat von den hohen Gaspreisen profitiert und in Q3 einen Rekordgewinn erzielt. Der Nettogewinn sprang auf 581,8 (-251) Mrd. Rubel, wie der Erdgasförderer mitteilte. Der Umsatz kletterte auf 2,4 (1,4) Bio. Rubel.
Devisen
Der Euro hat die Kursgewinne des Vortages nicht ganz verteidigen können und etwas leichter geschlossen.
Öl / Gold
Nachlassende Ängste im Hinblick auf die Omikron-Variante des Corona-Virus haben an den Ölmärkten nach dem Kursverfall vom Freitag für eine Beruhigung gesorgt. Gold verzeichnete am Berichtstag einen leichten Rückgang.