Eckert & Ziegler: Spannende Situation für die Aktie
Bisher war der November für die Aktie von Eckert & Ziegler eine ziemliche Katastrophe. Anfang des Monats am Allzeithoch bei 141,40 Euro nach unten abgeprallt, ist das Papier bis unter die 100-Euro-Marke zurückgefallen. Heute wird bei 97 Euro ein neues Monatstief erreicht. Aktuell notiert der Aktienkurs bei 101,50 Euro nahezu unverändert zum gestrigen XETRA-Schlusskurs.
Allerdings muss man die Abwärtsbewegung relativieren. So tief wie heute stand der Aktienkurs von Eckert & Ziegler zuletzt im Juli dieses Jahres, nachdem der Healthcare-Titel nach dem Corona-Crash im Februar und März 2020 eine starke Performance hinlegen konnte. Von 25,80 Euro ging es bis auf 141,40 Euro nach oben, bevor es in der zweiten Jahreshälfte 2021 turbulent wurde.
Zwei deutliche Korrekturbewegungen sind im Chart der Eckert & Ziegler Aktie zu sehen - die erste endete bei 104,20 Euro Ende September, die zweite hat heute ihr bisheriges Tief gesehen.
Der Blick auf den Chart der Eckert & Ziegler Aktie zeigt aber auch eine interessante Turnaroundchance. So hat der Aktienkurs heute den zwischenzeitlichen Break unter die 200-Tage-Linie (100,00 Euro) korrigieren können. Sollte sich dies auf Schlusskursbasis bestätigen, könnte ein Turnaroundszenario im Chart entstehen - insbesondere wenn der Titel in den kommenden Tagen das wichtige Hindernis um 104,20/106,50 Euro überwindet, das Tief aus dem ersten „dip”.
Eckert: Aktuell „wenig besseres, als ein Spezialist für Radioisotope zu sein”
Auf dem Eigenkapitalforum der Deutsche Börse AG legte Konzern-CEO Andreas Eckert am Dienstag noch einmal den Fokus auf die Wachstumsinitiativen der Gesellschaft. Vor allem In China will man deutlich mehr Geschäft machen. Peking investiere stark ins Gesundheitssystem und gerade die Nuklearmedizin habe massives Nachholpotenzial. Eckert geht davon aus, dass sich hier langfristig ein Markt entwickelt, der es mit Europa und Nordamerika bei der Größe aufnehmen kann.
In Lateinamerika werden die Früchte zwar nicht so groß, hängen dafür tiefer. In Brasilien hat sich Eckert & Ziegler bereits jetzt eine gute und in Teilen exklusive Positionierung erarbeitet. Man überlegt, diese weiter auszubauen. So sei vorstellbar, dass man auch in Brasilien eine eigene Produktion aufbaut, wie Eckert auf dem Eigenkapitalforum durchblicken lässt.
Nicht nur regional wollen die Berliner wachsen, sondern auch im Produktangebot. Eine wesentliche Rolle spielt dabei unter anderem die im April akquirierte Pentixapharm und deren Leitprodukt Pentixafor. Der Bedarf an Radioisotopen steige, so Eckert und verweist auf wachsende Bereiche wie der Theranostik, in der Diagnostik und Therapie eng verzahnt werden, oder Präzisionsonkologie. Hier fange der Trend erst jetzt richtig an, so Eckert, in den Sektor fließe aktuell viel Geld von Investoren, unter anderem in den Startup-Sektor.
Dennoch sei die Konkurrenzsituation im Bereich der Radioisotopen deutlich entspannter als im Biotechsektor, wo zum Teil ein beinharter Wettbewerb herrscht. Große Vorteile der Berliner sind hier zum einen die erreichte Größe und damit einhergehend der Kundenzugang wie auch der Zugang zu Ausgangsstoffen für die Produktion. Eckerts Fazit: Aktuell gebe es „wenig besseres, als ein Spezialist für Radioisotope zu sein”.