Aktien: Delivery Hero, Merck, RWE, Siemens und Fielmann im Fokus - Nord LB
Trotz der Aufhebung der meisten Corona-Einschränkungen im Juli ist die britische Wirtschaft in Q3 mit +1,3% langsamer gewachsen als erwartet. U.a. dürfte hierfür die zeitweilige Unterversorgung mit Treibstoffen, hervorgerufen durch den Mangel an Lkw-Fahrern, verantwortlich gewesen sein.
Die EU-Kommission rechnet in ihrer aktualisierten Prognose für 2021 mit einer Preissteigerungsrate in der EU von 2,4%, auch 2022 wird die Inflationsrate immer noch bei 2,2% gesehen. Erst 2023 geht man von einem spürbaren Rückgang auf 1,4% aus.
Rentenmarkt
In einem impulslosen Handel konnten deutsche Staatsanleihen zunächst einen Teil der am Vortag erlittenen Verluste wettmachen. Am Ende wurden die Gewinne aber wieder aufgezehrt. Am Markt für US-Staatsbonds fand kein Handel statt.
Aktienmarkt
Erneut gab es am deutschen Aktienmarkt keine einheitliche Tendenz. Positive Geschäftszahlen und ein optimistischer Ausblick sorgten bei Siemens (+2,86%) und Delivery Hero (+1,43%) für gute Laune unter den Anlegern. DAX +0,10%, MDAX -0,10%, TecDAX +0,24%. Enttäuschende Geschäftszahlen von Walt Disney (-7,07%) haben den Dow Jones-Index belastet, während S&P-500 und Nasdaq Gewinne verzeichneten. Dow Jones -0,44%, S&P-500 +0,06%, Nasdaq Comp. +0,52%. Nikkei-225 beendete die Börsenwoche bei 29.610 (+1,13%).
Unternehmen
Das starke Umsatzwachstum in Q3 (+89% auf 1,8 Mrd. EUR) lässt Delivery Hero noch etwas zuversichtlicher für das Gesamtjahr werden. Wie der Essenslieferant mitteilte, sollen sich die Erlöse im Gesamtjahr am oberen Ende der Spanne von 6,4 bis 6,7 (2020: 2,8) Mrd. EUR bewegen.
Merck konnte in Q3 den Umsatz um 11,8% auf 4,97 Mrd. EUR steigern. Das EBITDA pre erreichte 1,6 Mrd. EUR und sank damit im Vergleich zum Vorjahr um 8,7%, was auf einen Ertrag von 365 Mio. EUR aus einer Rückstellungsauflösung im Vorjahresquartal zurückzuführen war. Abzüglich dieses Sondereffekts hätte das EBITDA pre um 16,2% zugelegt. Das Unternehmen erwartet nun für das Gesamtjahr einen Umsatz von 19,3 bis 19,85 (bisher: 18,8 bis 19,7) Mrd. EUR und ein EBITDA pre von 6,0 bis 6,3 (bisher: 5,6 bis 6,0) Mrd. EUR.
Ein gut laufender Energiehandel hat bei RWE in den ersten neun Monaten für ein leicht erhöhtes bereinigtes EBITDA von 2,4 (2,3) Mrd. EUR gesorgt. Während das Handelsgeschäft und auch die Stromerzeugung der Kohlekraftwerke zulegten, brachen wegen schlechter Witterungsverhältnisse die Ergebnisse der Windkraftanlagen an Land ein. RWE bestätigte die Prognose eines bereinigten EBITDA von 3,0 bis 3,4 Mrd. EUR im Gesamtjahr.
Die verbesserte konjunkturelle Lage hat Siemens im GJ 2020/21 (30.09.) beflügelt. Bei Erlösen von 62,3 Mrd. EUR schnellte der Nettogewinn um 59% auf 6,7 Mrd. EUR in die Höhe. Auch der Auftragseingang konnte sich mit einem Plus von 21% auf 71,4 Mrd. EUR sehen lassen. "In einem herausfordernden Umfeld haben wir Marktanteile gewonnen und unsere Ergebnisprognose deutlich übertroffen", sagte CEO Busch. Siemens hofft darauf, dass die Corona-Effekte und Engpässe in der Versorgung im Laufe des Geschäftsjahres 2021/22 nachlassen und erwartet auf vergleichbarer Basis ein prozentual mittleres einstelliges Wachstum der Umsatzerlöse und ein unverwässertes Ergebnis je Aktie zwischen 8,70 und 9,10 (8,32) EUR.
Fielmann hat in Q3 bei einem Umsatz von 461 Mio. EUR (+10%) den Vorsteuergewinn um 5% auf 85 Mio. EUR gesteigert und dabei vom anziehenden Konsum profitiert. Die Ziele für das Gesamtjahr, die einen Umsatz von 1,7 (1,4) Mrd. EUR und einen Vorsteuergewinn von 200 175,5) Mio. EUR vorsehen, bekräftigte die Optikerkette. Für 2022 stellte Fielmann ein zweistelliges Wachstum beim Konzernumsatz in Aussicht.
Anziehende Stahlpreise haben bei ArcelorMittal den Gewinn in Q3 in die Höhe gehievt. Das EBITDA schnellte auf 6,06 Mrd. US-$ (Vorjahr: 901 Mio. US-$) nach oben. Dies sei das beste Quartal seit 2008 gewesen, hieß es. Der Umsatz lag bei 20,229 (13,266) Mrd. US-$.
Devisen
Die Talfahrt des Euro hielt auch am Donnerstag an.
Öl / Gold
Nach einem Auf und Ab in engen Grenzen gingen die Ölpreise ohne große Veränderung aus dem Handel. Gold ging unbeirrt den Weg nach oben weiter.