Moderna: Der Patent-Streit mit der US-Behörde NIH eskaliert
Das US-Biotechunternehmen Moderna und die US-Behörde U.S. National Institutes of Health (NIH) streiten weiterhin über Fragen zum Patent für den wichtigsten Umsatzbringer des Unternehmens, den COVID-19 Impfstoff Spikevax. Der Darstellung des NIH zufolge hat Moderna in dem Patentantrag mit John Mascola, Barney Graham und Kizzmekia Corbett drei Wissenschaftler der US-Behörde als Miterfinder eines zentralen Patents nicht genannt. Der Streit geht nun vor Gericht.
„Ich denke, Moderna hat hier einen schwerwiegenden Fehler begangen, indem es den Leuten, die eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Impfstoffs gespielt haben, mit dem sie jetzt eine Menge Geld verdienen, nicht die Art von Miterfinderschaft zuerkannt hat”, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters NIH-Direktor Francis Collins. Reuters berichtet weiter: „In einer Erklärung, die Reuters per E-Mail zugesandt wurde, räumte Moderna ein, dass Wissenschaftler des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) des NIH eine „wesentliche Rolle” bei der Entwicklung von Modernas Boten-RNA-Impfstoff (mRNA) gespielt haben.”
Der NIH scheint in der seit langen schwelenden Streitfrage nun der Geduldfaden gerissen zu sein. Man habe den Streit gütlich lösen wollen, das sei aber gescheitert. Nun will die NIH dies die Justizbehörden klären lassen. Moderna weist die Ansprüche zurück. „Wir stimmen nicht zu, dass Wissenschaftler des NIAID Ansprüche auf die mRNA-1273-Sequenz selbst miterfunden haben. Nur die Wissenschaftler von Moderna haben die Sequenz für die in unserem Impfstoff verwendete mRNA entwickelt”, zitiert Reuters aus einer Stellungnahme des US-Biotechunternehmens.