Lufthansa, Fraport & Co.: Erholung im Flugverkehr kommt langsam voran - Commerzbank
Die Luftfahrt ist immer noch geprägt von Kapazitätsschnitten aufgrund der Corona-Pandemie. Das löste schwere Liquiditäts- und Ertragsprobleme aus, die noch anhalten. Trotz der erneuten Zunahme der globalen Corona-Fälle zeichnet sich aber kein Einbruch ab, sondern die Erholung geht weiter, wenn auch langsam. Mit einem neuen Einbruch rechnen wir nicht. Die Impfungen machen Einschränkungen unwahrscheinlicher. Die Erholung braucht zwar erheblich mehr Geduld als zunächst angenommen. Mittelfristig werden die Menschen aber wieder fliegen wie früher.
Anleihen
Euroraum: Arbeitslosenquote (Sep), 11:00 Uhr
USA: ADP-Beschäftigung (Okt), 13:15 Uhr
USA: ISM-Index Dienstleistungen(Okt), 15:00 Uhr
USA: Auftragseingänge (Sep), 15:00 Uhr
USA: Zinsentscheid der Fed , 19:00 Uhr
Der Fokus des Marktes dürfte sich heute auf die US-Notenbank (Fed) richten, die am Abend ihre geldpolitischen Entscheidungen verkündet. Es wird erwartet, dass sie ein Zurückfahren ihrer Anleihekäufe (Tapering) von bislang 120 Mrd. US-Dollar monatlich ankündigt. Schon auf der Septembersitzung hat sie den Tapering-Prozess mit einer Reduktion um 15 Mrd. US-Dollar monatlich umrissen. Die von ihr im Dezember 2020 als Voraussetzung für dieses Tapering genannten substanziellen weiteren Fortschritte in Richtung ihres Preis- und Beschäftigungsziels dürften eingetreten sein. Seit damals sind über 5 Mio. neue Arbeitsplätze entstanden. Damit sind über drei Viertel der in der Coronakrise verloren gegangenen Jobs wieder neu entstanden. Die Arbeitslosenquote ist von 6,7% auf 4,8% gesunken. Die Inflationsrate (gemessen am Konsumdeflator) ist deutlich gestiegen und lag im Durchschnitt der letzten beiden Jahre bei 2,6% also über dem Fed-Ziel. Ein Tapering dürfte deshalb keine große Überraschung für die Marktteilnehmer sein. Entscheidend wird sein, welche Signale die Fed bezüglich ihrer ersten Zinserhöhung gibt. In den Zins-Futures ist inzwischen die erste Zinserhöhung für September 2022 eingepreist. Im Euroraum wurden gestern die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe für Oktober gemeldet. In Spanien und Italien, bei denen keine Erstschätzung vorlag, gab es sehr unterschiedliche Entwicklungen. In Spanien ging der Index von 58,1 auf 57,4 Punkte überraschend stark zurück, in Italien stieg er von 59,7 auf 61,1 Punkte an. Gestern waren Staatsanleihen gefragt. Die Renditen in den Euro-Peripherieländern gingen stärker zurück als bei Bundesanleihen.
Aktien
BMW, Qiagen, Zalando, Ergebnis Q3
Deutsche Lufthansa, Norma, TeamViewer, Ergebnis Q3
Swiss Re, Intesa SanPaolo, Ergebnis Q3
Booking Holdings, Costco Wholesale, Ergebnis Q3
Qualcomm, Ergebnis Q4
Auch am zweiten Handelstag der Woche setzte sich der Aufwärtstrend an den europäischen Aktienbörsen weiter fort. Erneut waren es positiv aufgenommene Quartalsdaten, die für die positiven Impulse sorgten. Selbst kurz vor dem Beginn des Offenmarktausschussmeetings der US-Notenbank zeigten sich die Anleger wenig beeindruckt, da eine Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe inzwischen keine Überraschung mehr darstellen würde. Im deutschen Leitindex erlebten insbesondere die Aktien von Hellofresh (+17,3%) ein Kursfeuerwerk. Der Produzent von Kochboxen hatte mit seinem Quartalsbericht überzeugt und hob zudem seine Umsatzprognose an. Etwas verhaltener war da die Kursentwicklung bei Fresenius (+2,2%) und FMC (+1,0%). Der Gesundheitskonzern und seine Dialysetochter hatten Zahlenwerke mit Licht und Schatten vorgelegt und auch mit den Ausblicken nicht wesentlich punkten können. Im EuroStoxx 50 gerieten die Aktien von Flutter Entertainment (-7,7%) nach einer gesenkten Prognose deutlich unter Druck. So war letztendlich Reise & Freizeit (-3,8%) mit Abstand die schwächste Branche im Euroraum. An der Wall Street setzte sich der positive Trend weiter fort, in dessen Rahmen der Dow Jones die Marke bei 36.000 Punkten überwinden konnte. Auch hier sorgten starke Quartalsberichte für die wesentlichen Highlights. So erlebten die Aktien des Sportartikelherstellers Under Armour (+16,5%) nach erneut angehobenen Jahreszielen einen deutlichen Kurssprung. Auch Pfizer (+4,2%) profitierte von besser als erwarteten Gewinnen. Auf Branchenebene stachen Grundstoffe (+1,1%) und IT (+0,8%) positiv heraus. Die asiatischen Börsen tendieren heute Morgen in der Breite schwächer.