Deutsche Einzelhandelsumsätze im September: Inflation belastet den Konsum - DWS
Nominal betrachtet haben die Deutschen im September dieses Jahres 1,4 Prozent mehr für Waren ausgegeben als im September vor einem Jahr; real, also nach Abzug der Inflation, waren es aber es knapp ein Prozent weniger. Das zeigt, dass die Inflation langsam auch den Konsum betrifft. Hinzu kommt, dass die hohen Kosten für Energie den Leuten weniger Geld in der Tasche beziehungsweise Haushaltskasse lässt. Damit bleibt weniger Geld für Waren, die im Einzelhandel gekauft werden. Das erklärt, warum auch die realen Einzelhandelsausgaben im September gegenüber dem Vormonat um 2,5 Prozent zurückgegangen sind. Selbst der sonst so robuste „Corona-Gewinnler“ Internethandel musste Federn lassen und gab um 2 Prozent gegenüber dem Vormonat nach.
Trotzdem dürfte sich der Konsum insgesamt als robust erweisen: Der Arbeitsmarkt ist in guter Verfassung, die Arbeitslosigkeit sinkt, die Löhne steigen, mit der Aufhebung der Restriktionen dürfte der Dienstleistungskonsum noch weiter aufleben und nicht zuletzt zählt ja auch der Einkauf von Gas und Öl zum Konsum.
Autor: Martin Moryson, Chefvolkswirt Europa