Northern Data: Der nächste Analyst setzt sein Rating für die Aktie aus - Kritik an Kommunikationspolitik
Es ist noch nicht allzu lange her, da rauschte die Northern Data Aktie bis auf rund 40 Euro nach unten, nachdem das Analystenhaus Hauck & Aufhäuser das Rating für den Anteilschein des Betreibers von Rechenzentren „under review” hatte. Kritisiert wurde von den Analysten Anfang August, dass Northern Data bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen Jahresbericht 2020 publiziert hatte.
Auf die testierte Bilanz für 2020 wartet man an der Börse weiterhin. Mittlerweile hat Northern Data vorläufige Zahlen für 2020 vorgelegt, die mit 16 Millionen Euro Umsatz und 12 Millionen Euro operativen Verlust enttäuschend schwach ausfielen.
In ihrem aktuellen Kommentar zur Northern Data Aktie kritisieren nun die Analysten von SMC Research die Kommunikationspolitik der Gesellschaft. Man habe sich zur Aussetzung der Coverage entschieden, so SMC, „bis das Unternehmen seine Informationspolitik in Richtung einer zeitnäheren und offeneren Kommunikation geändert und geprüfte Zahlen auch über das aktuelle Geschäftsmodell veröffentlicht hat”.
Nach Meinung der SMC-Aktienexperten werde es dauern, bis Northern Data sein nicht erst seit der Strafanzeige der BaFin ramponiertes Vertrauen am Kapitalmarkt wieder herstellen könne. Aufgrund der Veränderung des Geschäftsmodells vom Infrastrukturanbieter für HPC-Anwendungen zum Krypto-Miner werde sich die Informationsbasis auch durch die Vorlage der Bilanz für 2020 nicht wesentlich verbessern, so SMC. Das Unternehmen habe Start-Up-Charakter. Es sei nach der jüngsten deutlichen Korrektur nicht mehr vertretbar, die Bewertung wie bisher maßgeblich auf Prognosen des Unternehmens zu stützen, so die Aktienanalysten.