Singulus treibt finanzielle Restrukturierungsschritte voran
Bei Singulus gehen die Vorbereitungen der wichtigen anstehenden Finanzierungsmaßnahmen voran. Das Unternehmen hat nun seine Aktionäre zu einer außerordentlichen Hauptversammlung am 29. Oktober 2021 eingeladen. Auf dieser dürfte über einen anstehenden Kapitalschnitt durch Zusammenlegung von Aktien im Verhältnis von 17:3 nebst anschließender Kapitalerhöhung abgestimmt werden.
„Die Herabsetzung des Grundkapitals erfolgt nach den Vorschriften über die vereinfachte Kapitalherabsetzung gemäß §§ 229 ff. AktG und dient in voller Höhe dazu, Wertminderungen auszugleichen und sonstige Verluste zu decken“, so Singulus. Im zweiten Schritt solle das Grundkapital der Gesellschaft gegen Bareinlage mit Bezugsrecht um bis zu 13,6 Millionen Euro wieder erhöht werden. Noch ist offen, wann und zu welchem Bezugspreis das Kapital erhöht wird. Aktionäre sollen Bezugsrechte erhalten.
Die Finanzierung wird wohl durch einen nicht namentlich genannten Investor abgesichert. Dies hatte sich bereits angekündigt, wir berichteten zu der Situation bei Singulus ausführlich nach einem Gespräch mit FInanzvorstand Markus Ehret. „Falls nicht sämtliche neue Aktien unter diesem Bezugsangebot bezogen wurden, können die verbleibenden neuen Aktien an einen Finanzinvestor, der unter bestimmten Voraussetzungen alle Aktien, die bei der Kapitalerhöhung nicht durch die bezugsberechtigten Aktionäre gezeichnet werden, ausgegeben werden“, so Singulus.
Das mögliche Engagement des Investors könnte angesichts des Umfangs der Kapitalerhöhung dazu führen, dass bei den Anleihen der Gesellschaft eine Kontrollwechsel-Klausel greift. Die Anleihegläubiger sollen in einer Abstimmung ohne Versammlung innerhalb des Zeitraums von Montag, den 04. Oktober 2021, um 0:00 Uhr (MESZ), bis Mittwoch, den 06. Oktober 2021, um 24:00 Uhr (MESZ) über einen temporären Verzicht auf diese Kontrollwechselklausel für den Zeitraum vom 01. November 2021 bis zum Ablauf des 30. September 2022 entscheiden. Singulus rechnet mit Zustimmung zu den geplanten Maßnahmen sowohl von den Anleihegläubigern als auch von den Aktionären.
Bekommt man die Unterstützung der Gläubiger und Anteilseigner, wäre damit der Weg für die benötigte Kapitalerhöhung frei. Mit dem Emissionserlös würde die Gesellschaft die Abarbeitung des 110 Millionen Euro schweren Auftragsbestandes vollziehen können. Weiteres Neugeschäft wird kommen: „Weitere substantielle Auftragseingänge im Solarsegment werden zeitnah erwartet”, kündigte Singulus zuletzt an. „Wir werden unser bestehendes Geschäft in allen Segmenten ausbauen. Um unser Geschäft auf eine noch breitere Basis zu stellen, entwickeln wir Maschinen für neue Anwendungsgebiete”, sagte Singulus-CEO Stefan Rinck.