Steinhoff Aktie hoch volatil - Auseinandersetzung mit Ex-Eignern von Tekkie Town um Liquidation geht weiter
Das juristische Tauziehen um eine mögliche Liquidation von Steinhoff International geht in Südafrika weiter. Die ehemaligen Eigner von Tekkie Town sehen sich vom früheren Management des Unternehmens, das 2017 einen milliardenschweren Bilanzskandal einräumen musste, getäuscht und wollen die Liquidierung vor Gericht durchfechten. Steinhoff setzt sich zur wehr und will den Fall nun vor das oberste Gericht in Südafrika, den Constitutional Court, bringen.
Ziel ist es, die Verhandlung um eine Liquidation des Einzelhandels-Konzerns verschieben zu lassen. Die Anhörungen hierzu haben in dieser Woche bereits begonnen. Ohnehin geht Steinhoff davon aus, dass ein südafrikanisches Gericht gar keine Zuständigkeit besitzt, eine Liquidation der Gesellschaft zu erzwingen - das Unternehmen hat seinen Sitz in Amsterdam. Allerdings hat das südafrikanische Gericht Steinhoffs Anträge und Klagen gegen das Verfahren bisher sämtlich abgewiesen.
Vor südafrikanischen Gerichten entscheidet sich also Steinhoffs Zukunft: Liquidation oder Neuanfang nach der Einigung mit den Gläubigern. Steinhoffs Aktienkurs bleibt infolge des hoch unsicheren Ausgang des Verfahrens stark volatil. Käme es zu einer Liquidation, wären sämtliche Fortschritte Steinhoffs in den jüngst getroffenen Einigungen mit den Gläubigern per Vergleich wohl zunichte gemacht.
Die Vergleichsentscheide müssen allerdings auch noch von zuständigen Gerichten in den Niederlanden und Südafrika bestätigt werden - und das wollen die früheren Eigner von Tekkie Town nun in einem weiteren juristischen Schritt in der Auseinandersetzung torpedieren. Presseberichten zufolge haben diese in Südafrika einen Einspruch gegen Steinhoffs Antrag beim Western Cape High Court auf Bestätigung des Vergleichs eingelegt. Derweil geht es heute um 10 Uhr im Bezirksgericht Amsterdam mit der Bestätigungsanhörung für den niederländischen Teil des milliardenschweren Vergleichs weiter.