Marinomed Biotech: Zwei heiße Eisen im Feuer
Auf der Zürcher Kapitalmarkt Konferenz, ZKK, von GBC hat Marinomed-CEO Andreas Grassauer für einiges Aufsehen gesorgt. Manch ein Besucher hat bedauert, dass der Österreicher sein Carragelose-Nasenspray nicht dabei hatte.
Dies hat nämlich in einer Studie in Argentinien einen 80prozentigen Schutz gegen Corona gezeigt. Weitere Studien laufen. Mit sehr einfachen Worten bildet das Spray im Nasenraum eine Schutzschicht, die wie eine zweite Maske wirkt. Dort werden die Viren verklebt und sind dabei nicht mehr gefährlich.
Der Vorstand glaubt, dass dieses Nasenspray, aber auch die Lutschpastillen von Marinomed eine „schöne Zukunft“ vor sich haben, da die entsprechenden Viren „uns noch lange erhalten bleiben“. Bei diesen Aussichten soll das Spray möglichst bald in weiteren Ländern auf den Markt kommen.
Das zweite Standbein von Marinomed ist die Technologieplattform Marinosolv. Dort ist es möglich, ansonsten schwer lösliche Wirkstoffe aufzulösen, eine Wirkung tritt so schneller ein. Hier zielt man vor allem auf Allergien und Augenerkrankungen ab. Die entsprechenden Herausforderungen wollen die Österreicher aber nicht alleine angehen. Gesucht werden große Partner aus dem Pharmabereich für die weitere Entwicklung und Vermarktung.
Ein Problem spricht Grassauer in Zürich deutlich an. Es ist für seine Gesellschaft momentan schwierig, medizinisches Glas zu bekommen. Die Impfstoffhersteller greifen derzeit alles ab, was auffindbar ist. Entsprechend lang sind die Wartezeiten auf Zubehör für kleinere Firmen.
Mittelfristig will Marinomed den Breakeven schaffen. Auf einen genauen Zeitpunkt mag man sich aber noch nicht festlegen. Dies hängt davon ab, wie die Markteintritte aufgenommen werden und welche Verträge man mit Partnern abschließen kann. Noch verhindern die hohen Investitionen in die verschiedenen Projekte und Studien, dass man schwarze Zahlen schreibt. Doch dies macht laut Grassauer Sinn, da man so Werte schafft, die auch für größere Partner interessant sind.