Steinhoff: Eine Woche der Unsicherheit - Aktie unter Druck
Für die Steinhoff Aktie geht es mit einem Minus in die neue Woche. Im Tradegate-Handel liegt der Aktienkurs aktuell mit 2,51 Prozent im Minus bei 0,179 Euro. Den XETRA-Handel am Freitag hatte der hoch volatile Titel des niederländisch-südafrikanischen Einzelhandelskonzerns noch bei 0,197 Euro beendet.
Am Freitag gab es wichtige Entscheidungen vor südafrikanischen Gerichten in Verfahren, die eine Folge des 2017 aufgedeckten milliardenschweren Bilanzskandals bei Steinhoff sind. Eine der beiden Entscheidungen übt nun Druck auf den Aktienkurs aus. Hier noch einmal die wichtigsten Einzelheiten aus unserem Bericht vom Wochenende dazu:
Steinhoff: Rückschlag im „Tekkie-Verfahren” - Aktie weiter von Unsicherheiten bedroht
Bei Steinhoff International bleibt eine wesentliche Unsicherheit vorerst erhalten. Während das Unternehmen nach etwas Hin und Her die Zustimmung der Gläubigergruppen zum miliardenschweren Vergleich im Bilanz-Skandal erreicht hat, sieht es bei einem anderen juristischen Tauziehen anders aus. Die Gruppe der ehemaligen Eigner von „Tekkie Town”, die von Steinhoff vor einigen Jahren übernommen wurde, kann weiter ihren Plan verfolgen, vor Gericht eine Liquidierung von Steinhoff zu erwirken.
Der niederländisch-südafrikanische Einzelhandelskonzern hatte einen Aufschub dieses Verfahrens beantragt, das die Erfolge aus den Vergleichsentscheidungen - die ohnehin noch von den zuständigen Gerichten bestätigt werden müssen - gefährdet. Strittig ist dabei, ob ein südafrikanisches Gericht die Liquidation eines Unternehmens anordnen könne, das seinen Sitz in den Niederlanden hat. Allerdings ist die Gesellschaft in Südafrika stark verwurzelt.
Liquidations-Verfahren gegen Steinhoff geht in Südafrika weiter
Steinhoffs Antrag auf Vertagung des Verfahrens hat das zuständige Gericht in Südafrika nun abgelehnt - das juristische Tauziehen um eine mögliche Liquidation des Konzerns geht damit weiter. In der kommenden Woche sind hierfür zwei Verhandlungstage ab Dienstag angesetzt, der 20. September ist ein potenzieller dritter Verhandlungstag. Von der Richterin Hayley Maud Slingers, die zudem Steinhoff die Kosten des Verfahrens aufgebürdet hat, gab es keine Begründung für ihre Ablehnung des Antrags.
Käme es zu einem Liquidiationsentscheid, der auch tatsächlich umgesetzt werden muss, wäre die weiter hoch verschuldete Steinhoff-Gruppe unter enormen Zugzwang - wirtschaftlich droht dann immer noch der Totalschaden, auch für Aktionäre.