Lufthansa & Co.: Delta-Variante bremst Erholung im Flugverkehr - Commerzbank
Die Luftfahrt ist immer noch geprägt von massiven Kapazitätsschnitten aufgrund der Corona-Pandemie. Das löste unweigerlich schwere Liquiditäts- und Ertragsprobleme aus, die noch anhalten. Zuletzt zeichnete sich zwar eine deutliche Erholung ab. Die Delta-Variante bremst diese Entwicklung nun etwas ab. Mit einem neuen massiven Einbruch rechnen wir aber nicht. Zunehmende Impfungen machen wirtschaftliche Einschränkungen wie bei den letzten Corona-Welle unwahrscheinlicher. Die Erholung braucht noch etwas mehr Geduld als zunächst angenommen. Mittelfristig werden die Menschen aber wieder fliegen wie früher.
Anleihen
USA: Erstanträge Arbeitslosengeld (27.08.), 14:30 Uhr
USA: Handelsbilanz (Juli), 14:30 Uhr
USA: Auftragseingänge (Juli), 16:00 Uhr
Die von dem Personaldienstleister ADP veröffentlichten USArbeitsmarkdaten blieben gestern hinter den Erwartungen zurück. Gerechnet wurde mit einem Zuwachs von gut 625.000 Stellen. Tatsächlich wurden laut dem ADP Research Institut nur 374.000 zusätzliche Stellen geschaffen. Der amtliche Arbeitsmarktbericht kann zwar merklich besser ausfallen, da die beiden Berichte nicht selten stark voneinander abweichen. Die Marktteilnehmer sahen aber in den Zahlen ein Signal für niedrigere Zinsen. In der Gesamtbetrachtung stützen die Stellenzuwächse, auch wenn sie etwas Dynamik vermissen lassen, die konjunkturelle Erholung. Der kräftige Zuwachs bzw. das Rekordniveau bei den offenen Stellen in den USA spricht für eine fortgesetzte Arbeitsmarkterholung. Laut dem US Bureau of Labor Statistics (BLS) sind derzeit gut 10 Mio. Stellen unbesetzt. Es droht ein kräftiger Anstieg der Löhne, falls die Stellen unbesetzt bleiben. Ein positives Bild der US-Konjunktur zeichnet der ISM-Index (59,9 nach 59,6 Punkte). Für August meldeten die befragten Firmen vor allem eine im Vergleich zum Vormonat stärker steigende Produktion (60,0 nach 58,4 Punkte). Auch die Auftragseingänge kommen noch schneller herein (66,7 nach 64,9 Punkte). Engpässe bei der Versorgung mit Vorleistungen bleiben aber bestehen bzw. schwächten sich nur leicht ab. Analog zu den Zahlen des BLS bemängeln laut dem ISM Institute 35% der Unternehmen das offene Stellen nicht besetzt werden können. Die Unterkomponenten zur Beschäftigung mag daher auch Frustration spiegeln – sie ist von 52,9 auf unter 50 Punkte gefallen (49,0 Punkte) Im Euroraum legten die Einkaufsmanagerindizes in Spanien und Italien von einem hohen Ausgangsniveau erneut leicht zu.
Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine
Der Börsenmonat August hat sich in diesem Jahr von einer recht angenehmen Seite gezeigt. Der MSCI Welt-Index legte im Berichtsmonat um 2,4% zu. Auch der zuletzt sehr gebeutelte MSCI Emerging Markets-Index gewann 2,4% und wies damit gegenüber dem MSCI Developed Market-Index (+2,3%) sogar eine kleine Outperformance auf. Die Schwellenländerbörsen hatten in den vergangenen Monaten sehr stark unter den Regulierungsmaßnahmen im Reich der Mitte und anderen chinaspezifischen Faktoren (u.a. geringeres Kreditwachstum) sowie dem festeren US-Dollar und einer steigenden Zahl von Covid-Neuinfektionen gelitten. Der MSCI China-Index und der MSCI Hongkong-Index wiesen aber auch im August mit einem Verlust von 0,1% bzw. 1% eine Underperformance gegenüber dem MSCI Welt-Index auf, auch wenn sich zuletzt eine leichte Entspannung bei den großkapitalisierten chinesischen IT-Unternehmen abzeichnete. Die Lage bleibt hier aber kurzfristig recht fragil. Gestern nährten schwächer als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten die Hoffnung, dass die US-Notenbank die befürchtete Drosselung ihrer Wertpapierkäufe noch nicht so schnell einleiten wird. Die Folge waren erneut Käufe insbesondere von Technologieaktien, die dem Nasdaq CompositeIndex mit einem Plus von 0,3% ein neues Allzeithoch bescherten. Auf Sektorenebene (S&P 500-Index) waren vor allem Immobilienwerte gefragt, die im Schnitt um 1,7% klettern. Dagegen standen Energieaktien mit durchschnittlichen Verlusten von 1,5% auf der Verkaufsliste ganz oben. Der Dax büßte in diesem Umfeld 0,1% ein. Tagesgewinner war die Aktie von Delivery Hero mit einem Aufschlag von 6,2%. Dagegen fiel der Kurs von Continental um 2%. Auf europäischer Sektorenebene waren vor allem Einzelhandelswerte gefragt (+1,8%). Rohstoffwerte büßten dagegen im Schnitt 0,7% ein. Die Börsen in Asien tendierten heute uneinheitlich.