Am Morgen: Adva, Apple, S Immo und Immofinanz im Blickpunkt - Nord LB Kolumne
Nach einer Umfrage des Ifo-Instituts hat sich der Materialmangel am Bau im August insgesamt etwas abgeschwächt. Nur noch 42,2% der Unternehmen im Hochbau klagten über Engpässe, im Juli waren es noch 48,8%. Auch im Tiefbau entspannte sich die Lage ein wenig. Hier waren nur noch 31,4% (Juli: 33,9%) der Firmen von Engpässen betroffen. „Trotz aller Verbesserungen bleibt die Versorgung insgesamt sehr angespannt”, teilte das Ifo-Institut mit. „Viele Vorprodukte sind weiterhin knapp und teuer, insbesondere Dämmstoffe und Stahl.” Eine gewisse Entspannung gebe es beim Schnittholz. Dennoch seien viele Holzprodukte nur schwer zu bekommen, hieß es weiter.
Die Verbraucherpreise in Deutschland sind in Q2 stärker gestiegen als die Verdienste der Tarifbeschäftigten. Die Arbeitnehmer erhielten von April bis Juni durchschnittlich 1,9% mehr Lohn und Gehalt als im Vorjahresquartal, teilte das Stat. Bundesamt mit. Rechnet man Sonderzahlungen heraus, lag das Plus sogar nur bei 1,4%, während die Verbraucherpreise in diesem Zeitraum um 2,4% nach oben schnellten. In einzelnen Wirtschaftsbereichen, wie z.B. im Verarbeitenden Gewerbe sowie bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistern lag das Tarifplus mit 2,8% allerdings über der Inflationsrate.
Nach dem Rekordstand im Juli hat sich die Stimmung in der Wirtschaft der Euro-Zone im August leicht eingetrübt. Das entsprechende Barometer fiel um 1,5 auf 117,5 Punkte. Bei Dienstleistern, Konsumenten und der Industrie ging es bergab, während sich die Stimmung am Bau aufhellte und im Einzelhandel gleichblieb. Auf der Länderseite mussten Frankreich (-4,5 Zähler) und die Niederlande (-3,0 Punkte) einen deutlichen Rückgang hinnehmen, während es in Deutschland nur um 0,3 Zähler nach unten ging.
Die Inflation in Deutschland ist im August erwartungsgemäß weiter gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit fast 28 Jahren geklettert. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um durchschnittlich 3,9% (Juli: +3,8%), teilte das Stat. Bundesamt in einer ersten Schätzung mit. Bedingt durch Basiseffekte (v.a. Mehrwertsteuersenkung im 2. Halbjahr des Vorjahres) dürfte die Inflationsrate in den kommenden Monaten weiter anziehen und erst 2022 wieder nachgeben.
Rentenmarkt
Ohne kursbewegende Nachrichten sind die Notierungen der deutschen Bundesanleihen am Montag marginal gestiegen. Die Inflationsdaten aus Deutschland waren so erwartet worden und hatten keinen Einfluss auf das Geschehen. US-Bonds haben erneut etwas freundlicher geschlossen.
Aktienmarkt
Zum Wochenauftakt präsentierte sich der deutsche Aktienmarkt mit ruhigem Handel. Am Ende reichte es für leicht steigende Notierungen. DAX +0,22%, MDAX +0,39%, TecDAX +0,70%. Chemiewerte waren am Berichtstag gesucht. An der DAX-Spitze gewannen Covestro 2,13%, im MDAX ging es für Lanxess sogar um 4,37% nach oben. Nach einem Übernahmeangebot schossen Adva-Aktien im SDAX um 10,23% in die Höhe.
Die für die Anleger beruhigenden Worte des Fed-Chefs vom vergangenen Freitag haben vor allem die Techwerte an den US-Börsen weiter angetrieben. Sowohl die Nasdaq, als auch der S&P-500 erklommen neue Höchstwerte, während der Dow ein leichtes Minus verzeichnete. Apple sprangen um 3,04% auf ein neues Rekordhoch nach oben. Dow Jones -0,16%, S&P-500 +0,43%, Nasdaq-Comp. +0,90%. Nikkei-225 aktuell fest bei 28.087 Zählern (+1,07%).
Unternehmen
Der österreichische Immobilienkonzern S Immo will den geplanten Verkauf seines Anteils am Rivalen Immofinanz noch in diesem Jahr erledigen. „Die Nachfrage ist da, es gibt für uns einige Optionen”, sagte Vorstandschef Ettenauer. Nach dem gescheiterten Übernahmeversuch der Immofinanz im Juni hatte der S Immo-Chef eine Entflechtung der gegenseitigen Beteiligungen in Aussicht gestellt. S Immo hält an Immofinanz 13,4%, Immofinanz wiederum ist mit 26,5% an S Immo beteiligt.
Devisen
Der Euro pendelte am Montag um das Niveau des Vortages.
Öl / Gold
Bei nur geringer Volatilität beendeten die Ölpreise den Handel kaum verändert. Auch im Gold-Handel blieb es zum Wochenauftakt ruhig.