BioNTech: Impfstoffe für Afrika aus Afrika
BioNTech baut das internationale Netzwerk an Produktionsanlagen weiter aus. Gestern hatte man bereits gemeinsam mit dem US-Partner Pfizer eine Absichtserklärung mit dem brasilianischen biopharmazeutischen Unternehmen Eurofarma Laboratórios SA über die Herstellung und Auslieferung des COVID-19 Impfstoffs Comirnaty bekannt gegeben.
„Um die Aufnahme von Eurofarma in das Produktionsnetzwerk zu ermöglichen, werden die Aktivitäten für den technischen Transfer, die Standortentwicklung sowie die Installation der Geräte sofort beginnen. Im Rahmen der Vereinbarung wird Eurofarma den Impfstoff von Werken in den Vereinigten Staaten beziehen und mit der Herstellung der lieferfertigen Dosen im Jahr 2022 beginnen”, hieß es von den Unternehmen. Jährlich sollen bei voller Leistung 100 Millionen Impfstoffdosen hergestellt werden, die ausschließlich für den lateinamerikanischen Markt bestimmt sind.
Heute meldet BioNTech zusätzlich, in Afrika den Aufbau nachhaltiger Produktionsmöglichkeiten für Impfstoffe in zu evaluieren. „Auf Einladung der kENUP-Stiftung trafen sich der Präsident von Ruanda, Paul Kagame, der Präsident vom Senegal, Macky Sall, und die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, mit dem CEO und Mitbegründer von BioNTech, Prof. Uğur Şahin, in Berlin, um die Entwicklung nachhaltiger Lösungen für die Impfstoffproduktion in Afrika zu diskutieren”, so BioNTech in einer Mitteilung am Freitag.
Im Fokus stehen dabei die Länder Ruanda und Senegal, von wo aus die Impfstoffversorgung der Mitgliedsstaaten der Afrikanischen Union gesichert werden soll. Dabei geht es vor allem um mRNA-Impfstoffe aus den Entwicklungsprogrammen des Unternehmens für Malaria- und Tuberkuloseimpfstoffe. Man sei „entschlossen, in zukunftsweisende Forschung und Innovation zu investieren, um die Entwicklung von Impfstoffen zu unterstützen, aber auch um Produktionsanlagen aufzubauen und Produktions-Knowhow an Produktionsstätten auf dem afrikanischen Kontinent zu transferieren”, so Ugur Sahin, CEO und Mitbegründer von BioNTech.
Zuletzt hatte es unter anderem von der WHO mehrfach Forderungen gegeben, dass Impfstoff-Hersteller wie BioNTech auf ihre Patentrechte verzichten, um die Versorgung vor allem ärmerer Länder mit COVID-19 Impfstoffen zu sichern. Dies scheint mehr und mehr vom Tisch, zumal unter anderem die WHO auch in das Projekt eingebunden scheint. „Die WHO, die Europäische Kommission und andere Organisationen waren bereits in der frühen Planungsphase von BioNTechs Malariaprojekt involviert und haben ihre Unterstützung zugesichert, um die benötigten Infrastrukturen zu identifizieren und einzurichten”, so BioNTech.
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