Fresenius Medical Care: Aktie stürzt ab - und das sind die Gründe
Schlechter Wochenausklang für die Aktie von Fresenius Medical Care: Der Aktienkurs des Unternehmens liegt aktuell knapp 6 Prozent im Minus bei 65,54 Euro, kann sich damit aber schon spürbar vom Tagestief erholen - dieses ist bei 64,38 Euro notiert. Schwächer als erwartete Zahlen sind der Grund für den Kurssturz.
Ein Lichtblick: Die breitere charttechnische Unterstützung bei 63,92/64,46 Euro hat gehalten, vom oberen Ende ist der DAX-Wert nach oben abgeprallt. Dagegen bleibt das Verkaufssignal an der charttechnischen Signalzone bei 66,96/67,40 Euro derzeit weiter aktiv. Dieser bearishe Impuls hatte heute Vormittag die negativen Auswirkungen der Quartalszahlen von Fresenius Medical Care noch verstärkt.
Die Ergebnisse des Dialyse-Konzerns haben die Börsianer enttäuscht. Die Fresenius-Tochtergesellschaft meldet für das zweite Quartal 2021 einen Gewinnrückgang von 3351 Millionen Euro auf 219 Millionen Euro. Je Fresenius Medical Care Aktie sinkt der Quartalsgewinn von 1,20 Euro auf 0,75 Euro. Auch operativ kam das Ergebnis unter Druck: Vor Zinsen und Steuern weist FMC einen Gewinnrückgang von 656 Millionen Euro auf 424 Millionen Euro aus. Der Umsatz ist von 4,56 Milliarden Euro auf 4,32 Milliarden Euro gesunken.
Covid-19 macht FMC weiter Sorgen
Grund für die sinkenden Zahlen sind die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie, auch wenn sich die Situation gegenüber dem Pandemie-Höhepunkt entspannt hat. „Die durch Covid-19 bedingte Übersterblichkeit bei unseren Patientinnen und Patienten ist zurückgegangen - sowohl auf monatlicher Basis als auch bei Betrachtung der letzten zwölf Monate. Diese gute Nachricht haben wir erhofft und auch erwartet”, sagt Rice Powell, Vorstandsvorsitzender von Fresenius Medical Care. Doch das wieder aufflammende Infektionsgeschehen macht Sorgen: „Wir bleiben trotzdem vorsichtig und tun gut daran, sowohl die Delta-Variante als auch zunehmende makroökonomische Einflüsse wie die Inflation in einigen Ländern sehr genau im Blick zu behalten”, so der Manager am Freitag.
Beim Ausblick gibt es keine Veränderungen: „Auf Basis unserer geltenden Annahmen und des Geschäftsverlaufs im ersten Halbjahr bestätigen wir unseren Ausblick für das Gesamtjahr 2021”, sagt Powell. Gegenüber 2020 erwartet FMC ein Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich und einen Rückgang des Konzernergebnisses im hohen Zehner- bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich.