MSCI Japan-Index weist im ersten Halbjahr 2021 eine deutliche Underperformance aus - Commerzbank
Im ersten Halbjahr 2021 gewann der MSCI Japan-Index 0,3% an Wert. Damit weist er sowohl ggü. dem MSCI Welt-Index (+11,4%) als auch ggü. dem MSCI Developed-Index (+12,2%) eine deutliche Underperformance aus. Der breite Topix-Index legte im Berichtszeitraum allerdings um 7,7% zu. Alles in allem hat sich die Stimmung unter den Investoren für Japan zuletzt eingetrübt. Woran liegt das? Zum einen schreitet die Bekämpfung der Covid-19-Pandemie nur relativ langsam voran. Der Mangel an Impfstoff führte zu einem geringen Impftempo. Die Metropolgebiete in Tokio und Osaka wurden zum dritten Mal in der Pandemie zum „Notstandsgebiet“ erklärt, da die Covid-Fallzahlen wieder stiegen. Zudem dürften die erhofften Wachstumsimpulse durch die in Tokio stattfindenden Olympischen Spiele weitgehend ausbleiben. Ausländische Touristen dürfen nicht einreisen und viele Inländer lehnen die Austragung des Sportevents ab. Nicht zuletzt führten im April/Mai 2021 Inflations- und Zinserhöhungsängste zeitweise zu einem Kursdruck bei großen IT-Werten, worunter auch die großkapitalisierten japanischen IT-Firmen litten. Am 20. Juni 2021 wurde der coronabedingte Notstand in Japan wieder aufgehoben. Es gab zahlreiche Lockerungen. Die täglich Impfquote stieg auf 1 Million an. Sollten die Olympischen Sommerspiele in Tokio (Start: 23. Juli) doch erfolgreicher vonstattengehen als viele bislang annehmen, könnten die ausländischen Investoren, die sich im ersten Quartal 2021 zurückgehalten haben, wieder verstärkt an den Markt zurückkehren. Auch die Notenbank hatte in Q1 2021 nur für 255 Mrd. Yen (1,9 Mrd. Euro) Indexfonds gekauft. Viele japanische Firmen sind aber trotz der schweren globalen Krise relativ gut aufgestellt. Die Bargeldreserven bei vielen Firmen sind hoch und die Dividenden ansehnlich. Viele börsennotierte Firmen blicken zudem zuversichtlich in die Zukunft. Für das Fiskaljahr 2021/22 erwarten sie im Schnitt einen Gewinnanstieg um 28% (J/J). Neutral.
Anleihen
Deutschland: Exporte (Mai), 08:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosengeld, 14:30 Uhr
EZB: Präsentation Strategieüberprüfung, 14:30 Uhr
Nachdem sich zuletzt ein paar schwache Konjunkturdaten gehäuft haben, waren am Dienstag die Renditen von USTreasuries deutlich zurückgefallen und hatten auch die Renditen der Bundesanleihen mitgezogen. Die Kursgewinne konnten gestern sogar weiter ausgebaut werden. Die Renditen von Bundesanleihen und US-Staatsanleihen fielen im Gefolge der Ölpreise um weitere 5 bzw. 7 Basispunkte auf - 0,31 bzw. 1,29%. Das Protokoll der letzten geldpolitischen Sitzung bestätigte jene, die ein Festhalten der Fed an ihrer expansiven Politik über den Herbst hinaus erwarten. Die US-Geldpolitiker sehen sich noch nicht gezwungen, den Expansionsgrad ihrer Geldpolitik zu reduzieren. Viele Marktteilnehmer hatten dagegen befürchtet, dass das gestern Abend veröffentlichte Protokoll der letzten FOMC-Sitzung Signale in diese Richtung beinhalten würde. Das Protokoll lässt aber erwarten, dass die Fed erst Ende des dritten Quartals einen solchen Schritt vorbereiten wird. Zu einer Reduktion der Käufe wird es dann wohl erst 2022 kommen. Nach den Bestellungen und den Produktionsdaten blieben auch die deutschen Exporte im Mai hinter den Erwartungen der Analysten zurück, allerdings nur geringfügig. Der Zuwachs zum Vormonat betrug lediglich 0,3% - erwartet wurde ein Plus von 0,6%. Einmal mehr spiegelt dies vor allem die Produktionsschwäche der Automobilindustrie aufgrund fehlender Halbleiterzulieferungen wider. Das Halbleiterproblem wird sich aber wohl im zweiten Halbjahr auflösen und dies zu Nachholeffekten bei der Produktion führen. Überraschend deutlich fiel dagegen mit 3,7% im Vergleich zum Vormonat der Zuwachs bei den Importen aus. Möglicherweise ein Zeichen dafür, dass sich die Versorgung mit Vorleistungen wieder verbessert.
Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine
In den vergangenen beiden Handelstagen ist etwas mehr Musik in die Märkte gekommen. Die Umsätze und die Schwankungsintensität sind leicht gestiegen. Dennoch herrscht weiterhin relative Gelassenheit an den meisten Aktienmärkten. Das seit längerem bekannte Muster, wonach Kursrückschläge relativ schnell zum Wiedereinstieg genutzt werden, zeigte sich auch in dieser Woche. Nach einem schwächeren Dienstag erholten sich die Börsen am Mittwoch schon wieder. Die europäischen Aktienmärkte kletterten in der Spitze um 1,2% (Deutschland). Schwächere Makrodaten (u.a. aus Deutschland) weckten Hoffnungen, dass steigende Leitzinsen noch auf sich warten lassen. Tagesgewinner im Dax waren die Aktien von SAP (+3,5%) und HeidelbergCement (+4,2%). Beide Werte profitierten vor allem von positiven Brokerreports bzw. von Votenheraufstufungen. Gefragt war auch die Aktie der Deutschen Post (+0,6%), die seit Jahresbeginn um fast 45% zulegen konnte und somit einsam die Dax-Einzelwertperformanceliste anführt. Tagesverlierer war die Aktie von Siemens Energy (-1,4%). Daimler verlor 0,7%; hier setzten sich die Gewinnmitnahmen der vergangenen Tage weiter fort. In der zweiten Reihe büßte die Aktie von Hochtief rd. 2,9% ein, nachdem es Meldungen gab, wonach der Großaktionär Atlantia einen Verkauf (16%-Anteil an Hochtief) erwägen könnte. Auf europäischer Sektorenebene waren v.a. Rohstoffwerte gesucht (+2,3%). Aktien aus dem Bereich Reise & Freizeit büßten dagegen als Tagesverlierer durchschnittlich 1,5% ein. Die US-Börsen tendierten gestern freundlich. Der Dow Jones-Index gewann 0,3%, der S&P 500-Index erzielte ein Rekordhoch. Auf Sektorenebene waren v.a. Rohstoffaktien gesucht (+1%). Tagesverlierer waren Energiewerte (-1,7%). Die Börsen in Asien tendierten schwächer. Sorgen über eine mögliche konjunkturelle Abschwächung in China führten v.a. in Hongkong zu Verkaufsdruck.