Adler Modemärkte und das Risiko des Zockens mit Insolvenz- und „Meme-Aktien”
Die Aktie von Adler Modemärkte war eine der Anteilscheine, die vor Kurzem auch von dem kurzen wilden Hype um „Meme-Aktien” profitieren konnte. Diese wirre mehrtägige Episode wilder Spekulationen belebte kurzzeitig sogar Aktien-Zombies wie Air Berlin. Zwischenzeitlich erreichte der Aktienkurs des insolventen Modehändlers Adler an der Frankfurter Börse sogar fast die 2-Euro-Marke. Heute liegt das Papier bei 0,29 Euro, das Tagestief ist bei 0,226 Euro notiert.
Der drastische Absturz zeigt das Risiko, dem Anleger bei Zockereien in solchen Insolvenztiteln oder „Meme-Aktien” ausgesetzt sind. Auslöser des Absturzes ist in diesem Fall ausgerechnet die Meldung, dass Adler Modemärkte sich in fortgeschrittenen Verhandlungen mit einem Investor befindet. Man bestätige, sich in fortgeschrittenen Verhandlungen mit der Zeitfracht Logistik Holding GmbH aus Berlin zu befinden, teilt der Einzelhändler mit. Man sei zuversichtlich, „zeitnah ein unwiderrufliches Angebot zum Abschluss einer Investorenvereinbarung von Zeitfracht zu erhalten”.
Das Problem für Aktionäre liegt in den Details des geplanten Deals: „Der Insolvenzplan wird voraussichtlich unter anderem einen Kapitalschnitt in Form einer Herabsetzung des Grundkapitals der Adler Modemärkte AG auf Null sowie eine anschließende Zuführung neuen Eigenkapitals im Zuge einer Kapitalerhöhung durch die Investorin vorsehen, die damit alleinige Aktionärin von Adler werden wird”, kündigt Adler Modemärkte an.
Im Klartext: Geht der Plan so durch, wird es ein Totalverlust für die bisherigen Anteilseigner. Davor warnt auch Adler und kündigt ein Delisting der Papiere für diesen Fall an. „Die bestehenden Aktien der Gesellschaft werden somit aller Voraussicht nach vollständig wertlos”, so Adler.