EQS kauft Berliner Mitbewerber
EQS kauft Business Keeper aus Berlin. Der Kaufpreis liegt bei 95 Millionen Euro. Er wird in zwei Tranchen bezahlt. Verkauft wird Business Keeper von Macquarie Capital sowie dem Gründer (Kenan Tur) und dem Geschäftsführer (Kai Leisering) der Gesellschaft. Mit der Akquisition wird EQS nach eigenen Angaben zum führenden europäischen Cloud-Anbieter für Hinweisgebersysteme.
Business Keeper ist ein SaaS-Anbieter für Whistleblowing und Compliance. Gegründet wurde Business Keeper 2001. Heute arbeiten rund 100 Personen für die Gesellschaft. Betreut werden mehr als 300 Kunden, darunter befinden sich 16 DAX-Konzerne. Jährlich erwirtschaftet der Neuerwerb wiederkehrende Lizenzerlöse von rund 10 Millionen Euro. EQS und Business Keeper standen bisher im Wettbewerb, die Berliner waren der größte Konkurrent von EQS in Deutschland.
Finanziert wird der Kauf mit Eigenmitteln und Krediten. EQS nimmt 50 Millionen Euro bei der Commerzbank auf. Auch soll es eine Kapitalerhöhung geben. Dazu soll das Grundkapital um 7,5 Prozent erhöht werden. Der Bezugspreis liegt bei 38,00 Euro je Aktie. Die Papiere werden denen angeboten, die schon im Februar einen Kapitalerhöhung gezeichnet haben.
Achim Weick, CEO von EQS, zur Akquisition: „Die Übernahme der Business Keeper GmbH ist für die EQS gleichbedeutend mit dem Erwerb der DGAP mbH im Jahr 2005, der Beginn einer Erfolgsstory. Nun kommt ein weiteres Kapitel hinzu.“
Nach der Akquisition muss EQS die Prognose erhöhen. Man rechnet für 2021 mit einem Umsatz von 49 Millionen Euro bis 53 Millionen Euro (alt: 45 Millionen Euro bis 49 Millionen Euro). Das ist ein Plus von 30 Prozent bis 40 Prozent. Das EBITDA soll bei 2 Millionen Euro bis 3 Millionen Euro (alt: 1 Million Euro bis 2 Millionen Euro) liegen. 2022 soll der Umsatz bei 70 Millionen Euro bis 75 Millionen Euro stehen. Bis 2025 soll der Umsatz auf etwa 130 Millionen Euro ansteigen. Dann will EQS eine EBITDA-Marge von mindestens 30 Prozent schaffen.