Am Morgen: BMW, Conti, Daimler und Nokia im Fokus - Nord LB Kolumne
Der Caixin/Markit Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe in China ist im Mai leicht auf 52,0 (April: 51,9) Zähler angestiegen, wie das Institut in seiner monatlichen Umfrage mitteilte. Dabei habe ein Anstieg der Inlands- und Exportnachfrage die hohen Rohstoffpreise und Störungen der Lieferkette ausgleichen können, hieß es.
Arbeitsmarkt I: Der deutsche Arbeitsmarkt kommt nur langsam in Schwung. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im April saisonbereinigt um 10.000 auf rund 44,4 Millionen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Im Vergleich zum Vor-Corona-Monat Februar 2020 waren aber noch 735.000 Personen weniger erwerbstätig. Die im April übliche Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt sei 2021 "vergleichsweise kraftlos", so die Behörde.
Arbeitsmarkt II: Die Zahl der Erwerbslosen in Deutschland ist im Mai (unbereinigt) auf 2,687 Millionen Menschen gefallen. Das seien 84.000 weniger als im April und 126.000 weniger als vor einem Jahr, hieß es.
Lieferengpässe und steigende Kosten haben laut IHS-Markit den Aufschwung der deutschen Industrie im Mai gedämpft. Nach endgültigen Zahlen sank der Einkaufsmanagerindex auf 64,4 (Erstschätzung: 64,0, April: 66,2) Zähler. Das Euro-Pendant legte dagegen endgültig auf 63,1 (Erstschätzung: 62,8) Pkt. zu.
Die Jahresteuerung in der Euro-Zone lag im Mai nach vorläufigen Zahlen bei 2,0% und damit auf dem höchsten Niveau seit Herbst 2018. Wie schon bei den jüngst veröffentlichten deutschen Inflationsdaten waren auch hier die deutlich anziehenden Energiepreise für den Schub nach oben verantwortlich.
Der ISM PMI Manufacturing ist im Mai auf 61,2 Punkte marginal angestiegen. Die Dynamik im verarbeitenden Sektor bleibt hoch – die Orderlage ist schon fast phänomenal! Es könnte allerdings noch besser sein: Die gegenläufigen Komponenten Produktion (Rückgang) und Verzögerungen bei den Auslieferungen (Anstieg) lassen erkennen, dass vor allem eine zunehmende Knappheit bei den Vorprodukten (Halbleiterchips, Stahl, Kupfer) als Belastungsfaktor fungiert. Dieses Faktum führt natürlich zu massiv steigenden Einkaufspreisen. Da auch die schwierige Suche nach geeignetem Personal (Arbeitskräftemangel) die Erholung zu tangieren scheint, dürften perspektivisch die Löhne anziehen. Die Unternehmen werden nun ohne jeden Zweifel verstärkt versuchen, die höheren Kosten teilweise an ihre Kunden weiterzugeben. Entsprechend wird uns das brisante Thema Inflation in den USA im Sommer erhalten bleiben. Die Fed wird daneben jedoch mit dem anderen Auge auch auf die Beschäftigungssituation schauen – was den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag in den Fokus rückt.
Rentenmarkt
Trotz höher als erwartet ausgefallener Inflationsdaten aus dem Euroraum konnten sich die Kurse deutscher Staatsanleihen in etwa auf Vortagesniveau halten. Nach einer feiertagsbedingten Handelspause am Montag sind die US-Staatsanleihen leichter in die Handelswoche gestartet.
Aktienmarkt
Dem deutschen Aktienmarkt gelang nach positiven Konjunkturdaten und starken Automobilwerten ein positiver Start in den Monat Juni. Der DAX erreichte ein neues Rekordhoch. Im DAX dominierten Continental mit plus 3,7%. VW, Daimler und BMW folgten mit Kursgewinnen zwischen 2,6 und 3,1%. An der Spitze im MDAX gab Porsche SE um 5,0% Gas. Die US-Börsen blieben wenig verändert. Zu den Gewinnern gehörten Energie- und Finanzwerte, während Tech-Werte und die Gesundheitsbranche unter Druck standen. Nikkei-225 freundlicher, aktuell 28.950,19 Punkte.
Unternehmen
Daimler und Nokia haben ihren Patentstreit beigelegt. Beide Unternehmen einigten sich auf einen Patentlizenzvertrag. Mit diesem Lizenzvertrag lizenziert Nokia Mobilfunktechnologie an Daimler und erhält im Gegenzug dafür Zahlungen. Die Parteien haben sich darauf geeinigt, alle anhängigen Verfahren zwischen Daimler und Nokia mit einem Vergleich zu beenden.
Devisen
Der Euro hat sich am Berichtstag gut gehalten und dabei zeitweilig von robusten Konjunkturdaten aus Euroland profitiert.
Öl / Gold
Die Ölpreise notierten vor der Fördermengenentscheidung der OPEC+ deutlich freundlicher. Nicht zuletzt halfen auch die besser als prognostiziert ausgefallenen europ. Konjunkturdaten. Gold orientierte sich an der runden Marke von 1.900 US-$.