Stahlpreise in China korrigieren, steigen aber noch im Rest der Welt - Commerzbank
Nachdem China letzte Woche ankündigte wegen der starken Preisanstiege bei Kupfer, Aluminium, Kohle, Stahl und Eisenerz stärker in Angebot und Nachfrage einzugreifen und offenbar Gespräche mit den größeren chinesischen Produzenten stattgefunden haben, um die Spekulation einzudämmen, korrigieren die Preise. Es ist nicht davon auszugehen, dass sich die Rohstoffpreise so einfach kontrollieren lassen, aber auf dem hohen Preisniveau ist ein Anlass für eine Korrektur überfällig. So haben die chinesischen Stahlpreise in den letzten Tagen deutlich nachgegeben und mit ihnen sanken auch die Eisenerzpreise um ca. 20%. Die Niveaus sind aber weiter historisch hoch.
Anleihen
USA: Neubauverkäufe (April), 16:00 Uhr
USA: Verbrauchervertrauen (Mai.), 16:00 Uhr
Am Pfingstmontag standen keine marktrelevanten Daten an, die den Rentenmärkten Impulse hätten geben können. Der Trend zu höheren Renditen scheint aktuell eine kleine Pause einzulegen. Zumindest schafft es die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen nicht, sich nachhaltig oberhalb von minus 0,10% zu etablieren (Tageshoch gestern -0,12%). Selbst die am Freitag vermeldeten meist besser als erwarteten Einkaufsmanagerindizes des Euroraums verhalfen nicht zu höheren Renditen. So stieg der Stimmungsindikator im Mai sowohl im Verarbeitenden Gewerbe als auch bei den Dienstleistungsunternehmen gegenüber dem Vormonat an. Damit zeigen die Lockerungen der Corona-Beschränkungen in vielen Euro-Ländern bereits Wirkung. Die Aktivität im Dienstleistungssektor, der besonders stark unter den Geschäftsschließungen litt, nahm merklich zu. Auch in der Industrie stehen die Zeichen weiter auf Erholung. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex lag trotz eines geringfügigen Rückgangs auch im Mai mit 62,8 Punkten auf einem äußerst hohen Niveau. Wegen fehlender Vorprodukte kann die Produktion aber weiterhin nicht mit der starken Nachfrage Schritt halten, was sich auch in den längeren Lieferzeiten niederschlägt. Die kräftige Erholung der globalen Weltwirtschaft fordert aber auch ihren Preis, denn die starke Nachfrage nach Vorleistungen treibt deren Preise deutlich nach oben. Fast 90% der Unternehmen mussten im Mai mehr für ihre Vorleistungen bezahlen. Gleichzeitig geben immer mehr Unternehmen die gestiegenen Produktionskosten an ihre Kunden weiter. Damit erreichen diese beiden Sub-Indizes ein so hohes Niveau wie noch nie seit ihrer ersten Erhebung. Auch wenn das Gewicht von industriellen Waren ohne Energie im Warenkorb der Konsumenten nur rund ein Viertel ausmacht, dürfte dies den unterliegenden Preisauftrieb mittelfristig leicht verstärken.
Aktien
USA: Intuit, Nvidia, Zwischenbericht
Stell Dir vor, es ist Rekord – und keiner kriegt`s mit. So etwa fühlt sich das Börsengeschehen des gestrigen Pfingstmontags ohne offiziellen Handel in Deutschland an. Die inoffiziellen und naturgemäß auch wenig umsatzstarken Handelsindikationen für gestern zeigten im Rahmen des internationalen Börsenoptimismus ein neues Allzeithoch des DAX an. Gehandelt wurde z.B. an der Euronext in Frankreich oder auch in Großbritannien, wo die Indizes etwa ein halbes Prozent zulegen konnten. Auch für den Euro Stoxx 50 wurde ein Zuwachs von 0,4% ermittelt. Die stärkste Bewegung zeigten dabei Technologiewerte, die 1% zulegen konnten. In den USA schien das zuletzt belastende Thema Inflation durch beruhigende Aussagen von Fed-Offiziellen wieder abgeräumt. Der Dow Jones stieg getrieben von Konjunktur- und Öffnungsoptimismus um 0,6%. Der S&P 500 kletterte sogar um 1% bzw. die Nasdaq um 1,4%. Nur Versorger zeigten auf Sektorenebene ein kleines Minus. Trendbestimmend als beste Sektoren waren Kommunikation und IT, die jeweils 1,8% höher schlossen. Besonders gut lief es bei Halbleiterherstellern, wodurch der Philadelphia Semiconductor Index 2,3% zulegen konnte. Die Einzelwertbilanz des Dow spiegelt dieses Sektorenbild: Mit Microsoft (+2,3%), Salesforce (+2%), Cisco (+1,8%) und Intel (+1,6%) lagen gleich vier IT-Unternehmen vorne. Amgen (-1,3%) zeigte allein einen berichtenswerten Rückgang. In Asien können die Märkte heute meist spürbar zulegen. In Japan sind es zwar nur 0,4%, in Korea schon +0,8%. Hong Kong sattelt 1,5% drauf und China strebt gar der 3%-Marke entgegen. Damit ist das Umfeld für den offiziellen Dax-Rekord heute bestens vorbereitet. Schlagzeilen macht auch die Milliardenofferte von Vonovia für Konkurrent Deutsche Wohnen.