Grenke Aktie: Hat der „Alptraum” wirklich ein Ende?
Gestern nach XETRA-Schluss konnte Grenke endlich das uneingeschränkte Testat für die Bilanz 2020 melden. Der Aktienkurs des Unternehmen steigt infolge der Nachricht zwar deutlich, bleibt aber mit aktuellen Kursen im 38-Euro-Bereich weiter deutlich unter dem Niveau, das die Aktie im September 2020 vor den Veröffentlichungen von Viceroy Research inne hatte. Mitte September 2020 notierte das Papier noch bei 55 Euro. Das zeigt: Zwar haben sich längst nicht alle Vorwürfe von Viceroy gegen das Unternehmen aus Baden-Baden in den vergangenen Monaten bestätigt, doch die Vorgehensweisen der Süddeutschen wie im internen Controlling und vor allem im stark kritisierten Auslands-Franchisegeschäft haben viel Vertrauen gekostet - auch wenn Grenke Konsequenzen gezogen hat.
Das vergangene Jahr sei durch die Veröffentlichungen von Viceroy ein Alptraum für Grenke gewesen, so das Fazit der Experten von Pareto Securities. Nachdem man nun das uneingeschränkte Bilanz-Testat von KPMG erhalten habe, sei das schwierige Marktumfeld eine Herausforderung für die Gesellschaft, so die Aktienexperten. Man erwartet hieraus Belastungen für Grenkes Profitabilität im laufenden Jahr. Als Hauptrisiko wird unter anderem ausbleibendes Neugeschäft gesehen. Allerdings seien diese Risiken auf dem aktuellen Kursniveau laut Pareto mehr als eingepreist.
Die Folge: Pareto stuft die Grenke Aktie von „Hold” auf „Buy” nach oben und zieht das Kursziel von 36 Euro deutlich auf 48 Euro nach oben.
Auf dem Weg zu diesem Kursziel hätte die Grenke Aktie aber noch einige charttechnische Hürden zu überwinden. Der Blick auf den Chart des jüngst aus dem SDAX geflogenen Titels zeigt massive Hindernisse unter anderem an der 41-Euro-Marke, wo sich aktuell auch die fallende 200-Tage-Linie befindet. Starke Hürden hierüber wären unter anderem bei 43,10/44,76 Euro und vor allem bei 46 Euro zu sehen.
Wichtige charttechnische Daten zur Grenke Aktie:
Letzter Aktienkurs: 38,32 Euro (Börse: XETRA - Frankfurt)
Bollinger-Bands 20 (unten / oben): 29,33 Euro / 36,68 Euro
EMA 20: 33,00 Euro
EMA 50: 33,24 Euro
EMA 200: 41,19 Euro