Am Morgen: Eckert & Ziegler, Fraport, Lufthansa und Ryanair im Fokus - Nord LB Kolumne
Chinas Industrie ist im April langsamer gewachsen als im Vormonat. Der Anstieg von 9,8% im Vergleich zum Vormonat lag im Rahmen der Erwartungen von Ökonomen, aber deutlich unter dem März-Wert, wo ein Wachstum von 14,1% verzeichnet worden war. Nach Angaben des Nationalen Statistikamtes zeigte sich eine stetige Verbesserung, gleichzeitig sprach man aber von neuen Problemen. So hat die chinesische Regierung von einer ungleichmäßigen Erholung berichtet.
Die Einzelhandelsumsätze in China im April sind deutlich unter den Erwartungen von Analysten geblieben, stiegen aber im Jahresvergleich dennoch um 17,7%. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem Anstieg von 24,9% gerechnet. Im März waren die Verbraucher mit einem Plus von 34,2% noch deutlich aktiver gewesen.
Erstmals seit September 2020 ist die Beschäftigtenzahl im Verarbeitenden Gewerbe im März im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Zwar fiel das Plus mit 0,1% sehr überschaubar aus, doch nahmen zudem die im März geleisteten Arbeitsstunden im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,2% zu. Ende März waren knapp 5,5 Millionen Personen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten tätig, wie die Statistikbehörde Destatis mitteilte. Gegenüber dem Vorjahresmonat ging die Zahl der Beschäftigten um gut 151.000 (-2,7%) zurück.
Rentenmarkt
Zum Wochenstart verzeichneten Bundesanleihen trotz eines freundlichen Auftakts leicht rückläufige Notierungen. Auch US-Staatsanleihen haben in einem impulsarmen Handel leicht nachgegeben.
Aktienmarkt
Für richtig Schwung am deutschen Aktienmarkt fehlten Anlegern News und generell positive Impulse. So zeigte sich der Handel eher von einer lethargischen Seite, hielt sich aber in der Nähe seiner Rekordstände. DAX -0,13%, MDAX -0,05%, TecDAX +0,26%. Werte aus dem Luftfahrtsektor wurden nach den Aussagen der Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock, die sich für eine Abschaffung von Kurzstreckenflügen und gegen billige Ticketpreise aussprach, abgestraft. Fraport gab -2,13% nach und Lufthansa sank um 1,96%.
An den US-Börsen vertrieben Inflationssorgen die zuletzt herrschende Kauflaune. Viele der guten Nachrichten seien bereits eingepreist, es fehlten neue Impulse. Dow Jones -0,16%, S&P-500 -0,25%, Nasdaq-Comp. -0,38%. Vor allem Technologiewerte wie Apple und Microsoft gaben nach. Der Nikkei-225 lässt die Kursverluste der Wall Street an sich abperlen und legt deutlich zu. (akt. 28.462,17 Punkte; +2.2%).
Unternehmen
Der Medizintechnik-Anbieter Eckert & Ziegler hat in Q1 von einer anhaltend starken Nachfrage und einem Abflauen der CoronaEinbrüche profitiert. Hinzu kamen Sondererträge aus der Entkonsolidierung der Tumorgerätesparte. Bei im Vergleich zum Vorjahr unveränderten Umsätzen von 44 Mio. EUR verbesserte sich der Nettogewinn auf 13,8 (5,0) Mio. EUR. Dabei stammten 6,8 Mio. EUR aus dem Spartenverkauf der Tumorgerätesparte. Obwohl in Q1 bereits fast die Hälfte (48%) der 2021er Jahresertragsprognose von 29 Mio. EUR erreicht wurde, bleibt der Vorstand aufgrund der anhaltenden Pandemie vorerst bei den im März veröffentlichten Erwartungen, teilte das Unternehmen mit.
Die Corona-Einschränkungen haben bei Ryanair im Geschäftsjahr 2020/21 deutliche Spuren hinterlassen. Der Verlust lag bei 815 Mio. EUR, nachdem im Jahr zuvor noch 1,002 Mrd. EUR verdient worden waren. Die Anzahl der Passagiere sank dabei auf 27,5 (148,6) Millionen. Für das laufende Geschäftsjahr bekräftigte die Airline ihre Prognose, wonach die Passagierzahlen am unteren Ende einer Spanne von 80 bis 120 Millionen erwartet würden. Im laufenden Quartal (April bis Juni) erwartet der irische Billigflieger 5 bis 6 Mio. Fluggäste.
Devisen
In einem impulsarmen Umfeld konnte sich der Euro etwas befestigen. Größere Kursbewegungen blieben dabei aus.
Öl / Gold
Der Ölpreis blieb zunächst stabil, legte im Laufe des Handels aber etwas zu. Ein Rohstoffexperte sprach von einem aktuell generell "volatilen Seitwärtstrend". Gold hat sich aus der Seitwärtsbewegung der letzten Woche etwas nach oben absetzen können.