USA: Bruttoinlandsprodukt in den USA schon nahe am Vor-Corona-Niveau - Commerzbank
Die Sonderzahlungen von 600 und 1.400 US-Dollar pro Kopf haben in den USA zu einem kräftigen Anstieg der Nachfrage – aber auch der Produktion – geführt. Annualisiert betrug das BIP-Wachstum im ersten Quartal real 6,4%. Ein etwas stärkerer Zuwachs wurde auch von den Analysten erwartet. Ein kräftiger Impuls kam dabei vom privaten Verbrauch, der annualisiert um 10,7% im Vergleich zum Vorquartal zulegte. Dabei haben die Amerikaner bislang die Schecks nicht einmal zur Hälfte ausgegeben. Eine Abschwächung des Tempos ist auch dank der gelockerten Corona-Maßnahmen nicht in Sicht. Im Vergleich zur Finanzkriese 2008/2009 verläuft die Erholung bislang deutlich schneller.
Anleihen
China: Einkaufsmanagerindizes (Apr), 03:00 Uhr
Euroraum: Arbeitslosenquote (Mrz), 11:00 Uhr
Euroraum: BIP-Wachstum (Q1), 11:00 Uhr
Euroraum: Verbraucherpreise (Apr), 11:00 Uhr
Die Fed sieht eine geldpolitische Wende noch in weiter Ferne. Die Erleichterung der Marktteilnehmer hielt nicht lange an. Gestern stiegen die Renditen an den Staatsanleihemärkten wieder kräftig an. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen stieg kurzzeitig auf minus 0,18% und erreichte ein neues Jahreshoch. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries erhöhte sich kurzzeitig auf 1,69%. In Deutschland stieg die Inflationsrate im April etwas stärker als erwartet von 1,7% auf 2,0%. Grund dafür waren höhere Preise für Kraftstoffe und Heizöl. In den kommenden Monaten dürften die Energiepreise zwar kaum noch zulegen, diese werden aber die Teuerungsrate trotzdem nach oben treiben, da sie im vergangenen Jahr über weite Strecken gefallen waren. Hinzu kommt wegen der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung die niedrigere Vergleichsbasis in der zweiten Jahreshälfte. Beide Effekte zusammen dürften die Inflationsrate dieses Jahr über 3% ansteigen lassen. Heute wird die Inflationsrate des Euroraums gemeldet. Das reale BIP stieg in den USA im 1. Quartal mit +6,4% Q/Q (annualisiert) recht kräftig, was vor allem an den Lockerungen der Corona-Beschränkungen lag. Ein wichtiger Treiber waren auch die Stimulierungsmaßnahmen der US-Regierung, wie etwa Sonderzahlungen an alle US-Bürger in Höhe von 600 US-Dollar im Januar und von 1.400 US-Dollar im März. Der Private Verbrauch legte um 10,7% Q/Q (annualisiert) zu. Die niedrigen Zinsen unterstützen unter anderem den Wohnungsbau (+10,8%) und die Investitionen (+9,9%). Die hohe Nachfrage musste teilweise vom Ausland und einem Lagerabbau bedient werden, Für dieses Jahr rechnen wir für die USA mit einem realen BIP-Wachstum, von 6,5%.
Aktien
AstraZeneca, Ergebnis Q1
Barclays, BBVA, BNP Paribas, Ergebnis Q1
MTU, Swiss Re, Wacker Chemie, Ergebnis Q1
Die europäischen Aktienmärkte tendierten gestern uneinheitlich. Die Leitindizes verbuchten Gewinne von bis zu 0,5% (Österreich). Der Dax zählte hingegen mit einem Minus von 0,9% zu den Tagesverlierern. Damit konnte er nicht von den zum Teil sehr guten Quartalsergebnissen vieler großer USIT-Giganten wie Alphabet, Apple oder Facebook profitieren. Gewinnmitnahmen im deutschen Leitindex gab es insbesondere bei Automobilwerten wie Volkswagen (-3%), Daimler (-2%) und BMW (-2,4%) sowie deren Zulieferern (Continental: -4,4%). Hier spielte unter anderem der derzeit bestehende Mangel an Speicherchips eine Rolle, der in einigen Werken sogar zu einem Produktionsstillstand führt. Nach dem kräftigen Vortagesgewinn büßte die Aktie von Delivery Hero 3,1% ein. Die Aktien von Münchener Rück (-6,6%) sowie von RWE (-3,8%) notierten ex-Dividende. Die Notierung der Deutschen Bank konnte ihre zweistelligen Kursgewinne vom Mittwoch gestern noch einmal ausbauen und legte um 3,1% zu. BASF gab trotz solider Quartalszahlen um 0,5% nach. Die Aktie von Unilever kletterte nach guten Zahlen um 3,3%. Auf europäischer Sektorenebene setzten sich Werte aus dem Bereich Banken an die Performancespitze (+1,4%), nachdem die Renditen auch gestern wieder stiegen. Automobilwerte büßten als Tagesverlierer im Schnitt 2,6% ein. Die US-Börsen tendierten freundlich. Der Dow Jones-Index gewann u.a. wegen einer Reihe von guten Quartalszahlen 0,7%. Der S&P 500-Index (+0,7%) markierte ebenso wie der Nasdaq Composite-Index (+0,2%) ein Rekordhoch. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss zumeist schwächer. Weitere Regulierungen von Finanzsparten von Firmen in China belasteten. Der Nikkei 225-Index verlor 0,8%. A-Aktien (China) fielen im Schnitt um 1%.