Steigende Agrarpreise könnten stärker in den Fokus rücken - Commerzbank
Die Agrarpreise sind gemessen am GSCI-Index letzte Woche um fast 8% gestiegen und liegen nun 73% über dem Vorjahr. Anders als bei Öl, verzerrt kaum ein Basiseffekt niedriger Vorjahrespreise den Anstieg. Bemerkenswert ist der Anstieg auch deswegen, da die Agrarpreise normalerweise erst später im Konjunkturzyklus steigen. Die Gründe für die Preisanstiege sind schlechte Ernten, eine hohe chinesische Nachfrage und die Erwartung einer global anziehenden Nachfrage auch wegen der zunehmenden Produktion von Bio-Kraftstoffen. Bisher werden die Preisanstiege an den Märkten noch wenig beachtet, was sich aber mit Blick auf inflationäre Effekte ändern könnte.
Anleihen
Japan: Zinsentscheidung Bank von Japan, 05:00 Uhr
Schweden: Zinsentscheidung Riksbank, 9:30 Uhr
USA: Verbrauchervertrauen (Apr), 16 Uhr
Nach den kräftigen Anstiegen in den beiden Vormonaten legte das Ifo-Geschäftsklima im April eine Verschnaufpause ein. Mit 96,8 Punkten war es kaum höher als im März (96,6 Punkte). Für eine Fortsetzung der Erholung spricht aber, dass die Unternehmen die aktuelle Geschäftslage noch einmal besser beurteilten (94,1 nach 93,1 Punkten). Zwar sind die Erwartungen für die kommenden sechs Monate leicht zurückgegangen (99,5 nach 100,3) – vermutlich wegen der verschärften Coronabeschränkungen (Stichwort „Bundesnotbremse“). Wir rechnen jedoch im späteren Verlauf des zweiten Quartals mit einer deutlichen Belebung vor allem im Dienstleistungssektor. Damit dürfte das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach einem voraussichtlichen Rückgang im ersten Quartal (Commerzbank Prognose -2,5% gegenüber Q4 2020) im zweiten Quartal ein Plus von 2,5% Q/Q erreichen. Zum Wirtschaftswachstum tragen der nach wie vor kräftige Export sowie eine zumindest leichte Erholung beim privaten Verbrauch bei, worauf unter anderem die von Google erfassten Kundenbewegungen hindeuten, die seit Februar in der Grundtendenz steigen („Mobility Report“). Auch die Bundesregierung scheint die Konjunkturentwicklung in Deutschland optimistischer zu sehen. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr, wird nun mit einem BIP-Wachstum von 3,5% gerechnet. Bisher hatte die Bundesregierung erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt 2021 um 3,0% zulegt. Die gestern vermeldeten US-Industriedaten enttäuschten: Die Bestellungen für langlebige Gebrauchsgüter wie Flugzeuge und Maschinen stiegen im März lediglich um 0,5% zum Vormonat (erwartet +2,3%). Grund: Die stark volatilen zivilen Flugzeugbestellungen gingen um 47% M/M zurück.
Aktien
Europa: ABB, BP, HSBC, Novartis, UBS, Schneider
USA: 3M, Alphabet, AMD, Amgen, GE, Microsoft, Visa,
Mondelez, Raytheon, Starbucks, Texas Instruments Der Wochenauftakt an den europäischen Aktienmärkten verlief ruhig, wenn auch im Grundton positiv. So rückte der DAX 0,1% vor, der EuroStoxx 50 gewann 0,2% und der Stoxx 600 0,3%. Bester Sektor waren die Finanzwerte (+1,2%) sowie Grundstoffe (+1%). Airlines und Reiseanbieter profitierten von Andeutungen der EU, (geimpften) Amerikanern die Einreise im Sommer zu wieder zu gestatten. Auffällig war auch die Stärke der Nebenwerte: der MDAX stieg unter Führung von zyklischen Titeln um 0,8%. Ganz vorne stachen K+S (+5,6%) hervor. Der SDAX legte sogar 1,6% zu und erreichte ein neues Hoch. Im DAX lag MTU (+2,8%) ganz vorne vor Deutscher Bank (+2,6%). Schwächster DAX-Titel war Deutsche Börse (-1,1%). Im Eurostoxx 50 landete ING (+3%) ganz vorn. Philips (-3,6%) wurden trotz Prognoseanhebung für eine unerwartete Rückstellung abgestraft. In den USA schnitten die großen Indizes uneinheitlich ab. Der Dow Jones gab 0,2% ab, während S&P 500 0,2% bzw. der Nasdaq Comp. sogar 0,9% zulegten. Beste Branchen im S&P waren IT und zykl. Konsum mit je +0,6% Zugewinn. Deutlich im Minus lagen mit -1,2% die Verbrauchsgüter. Bei den Einzelwerten ragten im Dow American Express (+4,2%) heraus. P&G (-2%) und Coca-Cola (-1,5%) lagen am Ende. Nachbörslich enttäuschten die Zahlen von Tesla leicht. In Asien verläuft der Handel heute uneinheitlich aber mit nur geringen Bewegungen. Während die japanischen Indizes um 0,7% abgeben, legt China leicht zu. Für die europäischen Märkte wird heute die Flut der Unternehmensberichte Richtung gebend. Dies gilt auch für die USA, allerdings berichten Microsoft und Alphabet erst nach Handelsschluss.