Am Morgen: Stratec, Süss Microtec und H&M im Fokus - Nord LB Kolumne
Die Inflation in der Euro-Zone ist auf dem Vormarsch. Die Lebenshaltungskosten verteuerten sich im März binnen Jahresfrist um 1,3%. Volkswirte hatten mit einer Rate in dieser Höhe gerechnet. Noch im Februar hatte die Teuerung bei 0,9% gelegen. Insbesondere die Energiepreise zogen im März kräftig an.
Trotz des Lockdowns in Deutschland ist die Arbeitslosenzahl im März gesunken. Gleichzeitig ist aber die Kurzarbeit zum Jahresanfang auf fast 3 Mio. gestiegen. Die Bundesagentur registrierte im März 2,827 Mio. Arbeitslose und 77.000 weniger als im Februar. Dies entspricht der üblichen Frühjahrsbelebung mit zunehmender Beschäftigung in den Außenberufen. Das waren aber 492.000 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr.
Die britische Wirtschaft ist Ende 2020 stärker gewachsen als gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt stieg von Oktober bis Dezember um 1,3% zum Vorquartal. Experten hatten das Wachstum nur auf 1,0% veranschlagt. Damit lief die br. Konjunktur deutlich besser als in Deutschland, wo es einen Anstieg um 0,3% gab. In der gesamten Euro-Zone schrumpfte die Wirtschaft im Schlussquartal sogar um 0,7%. Im Gesamtjahr 2020 brach die br. Wirtschaft wegen der Corona-Krise, aber auch wegen der Folgen des EU-Austritts massiv um 9,8% ein. Zum Vergleich: In Deutschland fiel das Minus nur halb so groß aus. Für das lfd. Jahr rechnet die br. Notenbank mit einem BIP-Wachstum von rund 5%. Der aufgestaute Konsumbedarf der Verbraucher soll der Konjunktur helfen.
US-Präsident Biden treibt sein billionenschweres Infrastruktur-Paket für einen Richtungswechsel der Wirtschaft voran. „Es ist eine einmalige Investition in Amerika, anders als alles, was wir bisher gesehen oder getan haben”, sagte er. Das etwa 2,3 Billionen USD schwere Infrastruktur-Programm sieht u.a. Straßensanierungen und Förderung der Elektro-Mobilität vor. Schritt 2 soll im April folgen und sich insbesondere mit dem Gesundheitssystem befassen. Insgesamt sind etwa 4 Billionen USD veranschlagt.
Rentenmarkt
Bundesanleihen stoppten die Kursverluste der vergangenen Handelstage. Sie drehten sogar im Verlauf in die Gewinnzone und legten am Nachmittag etwas zu. US-Staatsanleihen waren dagegen weniger gefragt. Sie verzeichneten Kursverluste.
Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt wagten sich die Investoren nach der jüngsten Rekordjagd nicht mehr groß auf das Parkett und so pendelte der DAX am letzten Handelstag des ersten Quartals 2021 im engen Rahmen um den Schlusskurs vom Vortag. DAX 0,00%, MDAX -0,03%, TecDAX +0,85%.
Kurz vor Bekanntgabe von Details des Billionenschweren Konjunkturprogramms von US-Präsident Biden hat sich die Wall Street uneinheitlich präsentiert. Dow Jones -0,26%, S&P-500 +0,36%, Nasdaq-Comp. +1,54%. Nikkei 225 notiert fester - aktuell bei 29.390,17 Punkten.
Unternehmen
Die hohe Nachfrage nach diagnostischen Produkten zur Eindämmung der Corona-Pandemie treibt den Labor- und Biotechzulieferer Stratec an. Im vergangenen Jahr verbuchte Stratec bei einem Umsatzplus von 17% auf 250 Mio. EUR einen Anstieg des bereinigten operativen Ergebnisses um 43% auf 41,7 Mio. EUR. (2021: Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich angedacht).
Süss Microtec ist mit mehr Aufträgen in das Jahr gestartet. In Q1 kletterte der Auftragseingang um 10% auf mehr als 76 Mio. EUR. Dies liege über den Erwartungen. Von Oktober bis März seien damit Aufträge von mehr als 150 Mio. EUR eingetroffen. Süss Microtec begründete dies unter anderem mit der anhaltend hohen Nachfrage nach Halbleiterbauelementen.
Der von Geschäftsschließungen in der Corona-Pandemie gebeutelte Modehändler H&M ist im Auftaktquartal des Geschäftsjahres 2020/21 ins Minus gerutscht. Bei einem Umsatzeinbruch in lokaler Währung um 21% auf 40,06 Mrd. SEK (3,9 Mrd. EUR) fiel netto ein Minus von rund 1 Mrd. SEK an. Rund 1800 Filialen und damit 6% aller Geschäfte seien zeitweise geschlossen gewesen, hieß es. Im März verzeichnete H&M Zuwächse von 55% (in SEK).
Devisen
Der EUR profitierte von einer Gegenbewegung, nachdem er Tage zuvor von einer USD-Stärke belastet worden war.
Öl / Gold
Am Tag vor dem Treffen großer Ölförderländer fanden die Ölpreise keine klare Richtung. Neue Daten zur Entwicklung der Ölreserven in den USA konnten die Notierungen nicht nennenswert bewegen. Gold fand von Anlegern wieder mehr Beachtung.