DAX: Na also! - BÖAG Kolumne
Die 15.000 Punkte-Marke im DAX-(Performance)-Index wurde gestern Nachmittag doch noch geknackt. Ein weiteres Allzeithoch in diesem Jahr und ein Plus von rund 30 Prozent seit dem letzten Zwischentief Ende Oktober. Aber, bei aller Euphorie sollte man immer auch einen Blick auf den DAX-Kursindex werfen, der gestern parallel zwar auch auf Rekordhoch, aber gerade mal bei 6.473 Punkten notierte. Denn genau dieser Index ist das eigentliche Maß der Dinge, spiegelt er doch die Kursentwicklung der 30 DAX-Werte wider. Und nur dieser sollte vor allem im Vergleich mit Dow Jones, Nasdaq, S&P500 und dem Nikkei225 herangezogen werden. Denn international sind Kursindizes marktüblich, allein wir Deutschen fremdeln mit dieser Realität und vergleichen somit oftmals Äpfel mit Birnen.
Je länger der Betrachtungszeitraum, desto mehr entfernt sich der Performance-Index vom Kursindex. Beim DAX beträgt der Abstand zurzeit rund 8.500 Punkte. Seit dem historischen Zwischenhoch am 7. März 2000 kommt der Performance-DAX auf ein Plus von rund 86 Prozent, der DAX-Kursindex aber auf gerade mal 3 Prozent. Die Differenz resultiert bekanntlich aus der sofortigen Thesaurierung aller Ausschüttungen beim klassischen DAX. Ein zumindest diskussionswürdiger Ansatz, denn kein Anleger, der 1 zu 1 den DAX nachbildet, kann aufgrund von Kosten und Steuern die gleiche Wertentwicklung erzielen.
Autor: Martin Braun, Börse Hannover