Commerzbank: Gottschalk soll Aufsichtsratchef werden
Nachdem bei der Commerzbank zuletzt zwei Aufsichtsratsmitglieder ihren Rücktritt angekündigt haben, wir berichteten, steht nun eine erste Nachfolge fest: Das Unternehmen will Helmut Gottschalk den Aktionären auf der kommenden Hauptversammlung zur Wahl in den Aufsichtsrat vorschlagen. Gottschalk soll im Aufsichtsrat dann den Vorsitz übernehmen, kündigt die Commerzbank am Sonntagabend an. Gottschalk war früher Aufsichtsrat bei der DZ Bank.
Im Aufsichtsrat des Finanzdienstleisters sind zwei Mandate vakant, weshalb der MDAX-notierte Bankkonzern seine Hauptversammlung verschieben musste: In dieser Woche hat Aufsichtsratsmitglied Andreas Schmitz sein Mandat niedergelegt. Schon zuvor hatte der Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Jörg Vetter aus gesundheitlichen Gründen sein Ausscheiden aus dem Kontrollgremium angekündigt. Ein neuer Termin für das Aktionärstreffen bei der Commerzbank ist derzeit noch offen.
„Ungeachtet der Verschiebung der Hauptversammlung arbeitet der Vorstand unverändert weiter an der Umsetzung der neuen Strategie und hält am angestrebten Zeitplan für den Abschluss der notwendigen Rahmenregelungen zum geplanten Stellenabbau fest”, so die Commerzbank.
Die Experten von Independent Research werten diesen Plan weiterhin als sehr ambitioniert. Die Bank will 2024 ein EBIT von 2,7 Milliarden Euro erwirtschaften. Die Eigenkapitalrendite soll dann bei 7 Prozent liegen. Um dies zu schaffen, will man die Aufwendungen um 20 Prozent reduzieren. 10.000 Stellen sollen abgebaut werden. Die Analysten erwarten 2021 weiter einen Verlust je Aktie von 0,52 Euro. 2022 soll es einen Gewinn je Aktie von 0,38 Euro geben. Eine Dividende dürfte nicht ausgeschüttet werden. Unverändert gibt es von den Experten eine Verkaufsempfehlung für die Aktien der Commerzbank. Das Kursziel sehen die Experten bei 4,20 Euro.