Teamviewer: Deutliche Kritik - Ohne Not ins Risiko
Teamviewer wird für die kommenden fünf Jahre Trikotsponsor von Manchester United. Bisher war Chevrolet auf der Brust der ManU-Spieler zu sehen. Der Sponsoringvertrag mit Teamviewer bringt ManU rund 275 Millionen Euro in die Kasse. Die deutsche Gesellschaft will mit dieser Sportwerbung bekannter werden. Das Geschäft mit Großkunden soll erleichtert werden.
Die Analysten der DZ Bank können den Einfluss dieser Maßnahme auf die Billings bei Teamviewer kaum quantifizieren. Klar ist hingegen, dass der Vertrag das Marketingbudget jährlich mit mehr als 50 Millionen Euro belasten wird. Das wirkt sich auf die Marge aus. Entsprechend gibt es von Teamviewer eine Gewinnwarnung. Die EBITDA-Marge soll 2021 eigentlich bei 55 Prozent bis 57 Prozent liegen. Laut neuer Prognose vom Freitag ist ein Wert von 49 Prozent bis 51 Prozent inzwischen realistisch.
Die Analysten glauben, dass schon die Pandemie für einen kostenlosen Bekanntheits- und Wachstumsschub bei Teamviewer gesorgt hat. Den Sponsoringdeal mit den Briten bewertet man zumindest aus Sicht der Aktionäre als fragwürdig. Man belastet das Marketingbudget und somit auch die Gewinne ohne Not, das ist zumindest riskant.
Trotz der Kritik bestätigen die Analysten die Kaufempfehlung für die Aktien von Teamviewer. Das Kursziel für die Aktien wird von 54,00 Euro auf 45,00 Euro reduziert.
Den Gewinn je Aktie sehen die Experten 2021 bei 0,77 Euro (alt: 0,89 Euro). Die Prognose für 2022 fällt von 1,31 Euro auf 1,19 Euro zurück.
Den jüngsten Kursrutsch werten die Analysten als übertrieben.
Vor Bekanntwerden des Sponsoringvertrags notierten die Aktien von Teamviewer in der Vorwoche bei bis zu 44 Euro, heute gibt das Papier erneut 2,2 Prozent auf 36,74 Euro nach.