Evotec und Takeda wollen Medikamente zum Ansatz an die RNA entwickeln
Vom Hamburger Biotech-Konzern Evotec gibt es Neuigkeiten: Das Unternehmen und der japanische Pharmakonzern Takeda melden eine neuen Zusammenarbeit im Bereich der RNA-basierten Forschung und Entwicklung an neuen Medikamenten. „Ziel der Partnerschaft ist es, an RNA ansetzende niedermolekulare Substanzen für attraktive Zielstrukturen zu erforschen und zu entwickeln, die mit konventionellen Herangehensweisen nur schwer erreicht werden können”, kündigt Evotec am Montag an.
Während die Hamburger sich sonst zu den finanziellen Details solcher Partnerschaften gerne komplett ausschweigen, gibt es diesmal Einzelheiten. Man habe Anspruch auf frühphasige, präklinische, klinische und kommerzielle Meilensteinzahlungen von bis zu 160 Millionen Dollar, so Evotec. Zudem wird der Biotech-Konzern Forschungszahlungen von Takeda erhalten, die „erheblich” ausfallen sollen - eine konkrete Zahl nennt Evotec hierzu aber nicht. Sollten Produkte aus der Kooperation Umsätze, wird Evotec zudem Beteiligungen aus den Umsätzen erhalten.
„Viele hoch validierte Zielstrukturen haben sich als über konventionelle Protein-Targeting-Ansätze unzugänglich erwiesen. Aus diesem Grund ist Evotec bereits seit einiger Zeit Wegbereiter für Strategien und Herangehensweisen, die an der RNA ansetzen”, sagt Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec, zu der Zusammenarbeit mit Takeda. „Takeda sieht niedermolekulare Ansätze an RNA-Zielstrukturen als eine vielversprechende neue Modalität an, die an traditionell schwer zugänglichen Zielstrukturen ansetzt, und damit ein enormes Potenzial für dringend benötigte Medikamente hat”, so Larry Hamann, Leiter der Drug Discovery Sciences bei Takeda.
Trotz der Neuigkeiten von Evotec gibt es heute nur wenig Bewegung beim Aktienkurs des Unternehmens. Aktuell verliert die TecDAX-notierte Biotech-Aktie 0,43 Prozent auf 29,83 Euro, bisherige Kurse im Vormittagshandel liegen zwischen 29,77 Euro und 30,60 Euro. Nach einer Eröffnung bei 30,50 Euro zeigt sich als tendenziell Druck auf dem Aktienkurs von Evotec. An die wichtige charttechnische Widerstandszone bei 31,00/31,70 Euro ist die Biotech-Aktie also - erst einmal zumindest - nicht heran gekommen.