Paion Aktie unter Druck: Kapitalerhöhung und ein Gewinn für 2020
Paion will im Rahmen einer Kapitalerhöhung neue Aktien im Volumen von 8 Millionen Euro platzieren. Aktionäre der Gesellschaft sollen ein Bezugsrecht erhalten und die neuen Anteilscheine des Aachener Biopharma-Unternehmens im Verhältnis 13:1 zu einem Ausgabepreis von 1,54 Euro zeichnen können. Paion liegt die Zusage eines US-Investors vor, unter nicht näher genannten Bedingungen sämtliche nicht bezogenen neuen Anteilscheine zu übernehmen. Die Bezugsfrist soll am 24. März beginnen und am 6. April enden.
Nach der Ankündigung der Kapitalerhöhung kam die Paion Aktie an der Börse unter Druck und fiel bis auf 1,85 Euro. Den Tradegate-Handel vom Freitag hat das Papier bei 2,04 Euro beendet - ein Minus von 11,7 Prozent zum Vortag.
Den Emissionserlös wolle Paion zur Vorbereitung der kommerziellen Markteinführung des Produktportfolios in ausgewählten europäischen Ländern sowie für allgemeine Unternehmenszwecke verwenden, heißt es aus dem Unternehmen. Spitzenprodukt im Portfolio ist das neue Narkosemittel Remimazolam. Zur Finanzierung wird die Aachener Gesellschaft zudem die dritte Tranche der Finanzierungsvereinbarung mit der Europäischen Investitionsbank in Höhe von 7,5 Millionen Euro ziehen. Mit den Finanzmitteln sei man dann bis ins erste Halbjahr 2022 finanziert, sagt Abdelghani Omari, Finanzvorstand der Paion AG.
Vorläufigen Zahlen zufolge hat Paion den Umsatz im Jahr 2020 von 8 Millionen Euro auf 19,7 Millionen Euro steigern können. Der Zuwachs geht vor allem auf Meilensteinzahlungen im Zusammenhang mit dem Erhalt der Marktzulassungen von Remimazolam in den USA, Japan und China zurück, hinzu kommt eine Erweiterung der Lizenzvereinbarung von Hana Pharm um sehs Länder in Südostasien. Kosten für Forschung und Entwicklung fielen in Höhe von 10,3 Millionen Euro an gegenüber 13,1 Millionen Euro im Jahr 2019. Für allgemeine Verwaltung und Vertrieb erhöhten sich die Ausgaben von Paion um 2,5 Millionen Euro auf 7,5 Millionen Euro. Unter dem Strich weist das Unternehmen für 2020 einen Gewinn von 2,2 Millionen Euro aus. Das Vorjahresergebnis wurde damit um mehr als 9 Millionen Euro verbessert.
2020 sei für Paion der Wendepunkt gewesen, so CEO Jim Phillips. Das Unternehmen baut um Remimazolam eine eigene Infrastruktur für die Kommerzialisierung unseres Produktportfolios in ausgewählten europäischen Ländern auf. Zwei zusätzliche Produkte wurden für den Vertrieb einlizenziert. Die europäische Zulassung für Remimazolam wird erwartet. „Die Markteinführungen dieser drei Produkte sind in anderen wichtigen Pharmamärkten gut verlaufen. Wir erwarten deshalb ein ähnlich starkes Interesse von Krankenhäusern in Europa, diese neuartigen Produkte zu nutzen, und den bisher ungedeckten medizinischen Bedarf adressieren”, so Phillips.