Northern Data: Hohe Schätzunsicherheiten
Northern Data will mit dem Aufbau eines Distributed Computing Clusters in die Leistungsspitze der weltweiten Supercomputerelite vorstoßen. Dieses Projekt wird von Kunden teils vorfinanziert.
Solche Vorabzahlungen dürften die Zahlen beeinflussen. Northern Data rechnet für 2020 mit einem Umsatz von 120 Millionen Euro bis 140 Millionen Euro. Das EBITDA soll bei 45 Millionen Euro bis 60 Millionen Euro liegen. Für 2021 geht die Gesellschaft von einem Umsatz zwischen 350 Millionen Euro und 400 Millionen Euro aus. Das EBITDA wird bei 100 Millionen Euro bis 125 Millionen Euro gesehen. Auch hier dürften Vorabzahlungen von Kunden einen Teil des Wachstums begründen.
Der Anstieg des Bitcoin-Kurses ist für die Gesellschaft hilfreich. Es gibt Verträge, bei denen die Gebühren auch mit Hilfe der Wertentwicklung des Bitcoins festgelegt werden. Höhere Kurse bedeuten somit höhere Einnahmen.
Im Modell der Analysten von SMC Research fokussierte man sich zuletzt vor allem auf die Entwicklung des ND-Standorts in Texas (USA). Inzwischen hat das Unternehmen aber auch andere Standorte angekündigt, die sich derzeit in der Planungs- und Aufbauphase befinden, beispielsweise in den Niederlanden und in Skandinavien.
Dies lassen die Experten in ihr Modell einfließen, sie verweisen aber zugleich auf die sehr niedrige Datenbasis. Das sorgt für eine gewisse Unsicherheit. Die Experten können daher nur eine überschlägige Annäherung an die mögliche Entwicklung bei Northern Data vornehmen. Die Schätzunsicherheit ist aktuell groß. Dies sollte sich bessern, wenn Northern Data die Zahlen für 2020 vorlegt. Dann kann es einen besseren Einblick in die Entwicklung geben.
Bisher gab es von den Analysten das Rating „speculative buy“ für die Aktien von Northern Data. Das Kursziel stand bei 100,00 Euro. In der neuen Studie wird das Kursziel auf 116,00 Euro angehoben. Aufgrund der Unsicherheiten wird eine Halteempfehlung für den Titel ausgesprochen.
Den Umsatz sehen die Analysten 2021 bei 350 Millionen Euro, der Gewinn je Aktie soll 3,08 Euro betragen. Die Erwartungen für 2022 stehen bei 490 Millionen Euro bzw. 4,49 Euro je Aktie.
Die Papiere von Northern Data verlieren heute 0,5 Prozent auf 101,50 Euro.